Advent bedeutet Ankunft

Wussten Sie, dass sich Kalenderjahr und Kirchenjahr voneinander unterscheiden? Im November geht mit dem Ewigkeitssonntag das Kirchenjahr zu Ende - das neue beginnt am ersten Advent. Jetzt denken wir besonders an die Menschen, die im vergangenen Jahr verstorben sind - am Ewigkeitssonntag sind alle Angehörigen zu einem besonderen Gedenkgottesdienst eingeladen. In Europa passt der dunkle November gut zu Trauer und Abschiednehmen. Dabei vergessen wir leicht, dass das auf der anderen Seite der Erde ganz anders ist - da fällt der Ewigkeitssonntag in den dortigen Frühling. Ich finde den Namen Ewigkeitssonntag sehr schön - er weist über das irdische Leben hinaus, darauf, dass Gottes Beziehung zu uns Menschen eine nicht endende, sondern eine auf die Ewigkeit hin angelegte ist. Mich begeistert zudem die Aussage im Buch Prediger im Alten Testament, dass Gott «die Ewigkeit» bereits von Beginn an in unser menschliches «Herz» gelegt hat. Tod bedeutet Abschied und ist meist mit Trauer und mit Schmerz verbunden. So, wie wir alle einmal geboren worden sind, gehen wir auch alle auf den Tod zu - ohne Ausnahme. Aber: Das Leben nach dem Tod knüpft an unser irdisches Leben an - bereits zu Lebzeiten sind wir durch unseren christlichen Glauben quasi Doppelbürger, der Erde und des Himmels zugleich. Im November fallen also Ende und Anfang zusammen. Advent, das heisst Ankunft - die ganze Adventszeit will uns ausrichten auf Weihnachten, das Fest, an dem wir uns an Jesu Kommen in diese Welt erinnern. Werde ich mich in diesem Jahr vom Trubel der Vorweihnachtszeit mitreissen lassen? Vielleicht würde es helfen, bereits jetzt in der Agenda Zeiten zu sperren. Einfach mal, statt eines Termins, «zwei Stunden nur für mich» eintragen, in denen ich mir Zeit nehme, mich auf die Ankunft dessen vorzu­bereiten, der zu Weihnachten kommt. Denn: Seine Ewigkeit ist schon in unser Herz geschrieben!

13.11.2025 :: Silke Mattner