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Dankbar?!

Gerade wurde es mir wieder bewusst: Von jetzt auf gleich kann sich alles ändern. Manchmal merken wir erst im Nachhinein, dass wir es zum letzten Mal erlebt haben: Eine Ferienreise mit den Kindern, bevor sie ihre Zeit lieber anders verbringen. Ein Gespräch mit einem Menschen war im Rückblick unser letztes, weil ein Unglück dem Leben plötzlich ein Ende setzt. Was hilft uns dieses Bewusstsein? Es kann unsere Dankbarkeit fördern. Wenn es in der Bibel heisst: Seid dankbar in allen Dingen! (1. Thess. 5,18), dann ist dieses alte Buch hochmodern, denn der positive Einfluss von Dankbarkeit wurde in Studien nachgewiesen. Sie schützt unsere Seele, trägt zu grösserem Wohlbefinden bei. Wer dankbar ist, leidet weniger unter Angst, Stress, Schlafstörungen, körperlichen Krankheitssymptomen und Depressionen. Leider muss ich sagen, dass Dankbarkeit bei mir nicht automatisch funktioniert. Wie schnell wird das Gute selbstverständlich - und das Schwierige nimmt viel Raum ein. Aber: Dankbarkeit kann man üben! Eine Freundin von mir schreibt sich jeden Abend vor dem Schlafengehen drei Dinge auf, für die sie an diesem Tag dankbar ist - und macht erstaunliche Erfahrungen. Ihre Wahrnehmung verändert sich positiv: Sie beginnt, sich auf Kleinigkeiten zu besinnen, die sich erst auf den zweiten Blick als dankenswert erweisen. Dankbarkeit hat einen Anlass, aber sie hat auch ein Gegenüber: Ich bin jemandem dankbar – sei es einem Menschen, einem Umstand - oder eben Gott. So ruft uns Paulus in Epheser 5, Vers 20 dazu auf: Im Namen unseres Herrn Jesus Christus dankt Gott, dem Vater, zu jeder Zeit und für alles! Aber kann ich wirklich für alles dankbar sein? Das fällt mir manchmal schwer. Aber vielleicht können wir es schon einmal mit den Dingen üben, die unbestritten dankenswert, aber trotzdem oft nicht in unserem Bewusstsein sind?

28.05.2025 :: Silke Mattner