Die Reithalle und die gewalttätigen Linksextremen – an den Stammtischen tobt Empörung. Ich vermute eher, dass es nichts mit links zu tun hat. Es handelt sich um gewaltbereite Menschen, die ein Umfeld suchen, wo sie ohne Risiko gewalttätig sein können. Mal links- mal rechtsextrem, mal an einem Sportanlass, mal gegen oben an einer Demo. Sie sind gewalt- und zerstöraktiv, um die Zeit totzuschlagen. Wenn nämlich zehntausende junge Menschen tagelang nur noch den elektronischen Plastikknebel streicheln, muss doch bei Gelegenheit noch etwas handfestes hinhalten.
Was wäre ein Gegenpol zu Gewalt und Vandalismus? Unsere Bildung neu denken und gestalten! Anstatt das hochkreative, spielende Kind, schon im Kleinkindalter mit immer mehr Strukturen und Anleitungen auf die richtige Bahn zu bringen, sollte das freie Spielen, das Kind sein dürfen, bis mindestens in das Unterstufenalter verlängert und verbreitert werden. Solange aber kantonale Parlamentarier mit der Ja-Taste, der Professionalisierung im frühkindlichen Alter immer wieder zustimmen, werden auch die Krawalle zunehmen.
Michel Seiler, Trubschachen