Keine Meinung zur Leinenpflicht?

Zum Artikel «Keine Leinenpflicht für Hunde» in der «Wochen-Zeitung» vom 14. September.


Wieder einmal hat es der Grosse Rat verpasst, ein wichtiges Zeichen zu setzen. Der Vorstoss von Madeleine Amstutz für eine Leinenpflicht war richtig, verstanden haben ihn allerdings längst nicht alle, die im Grossen Rat sitzen.
Es wäre wichtig und richtig ge­wesen, die Wildtiere während der Brut und Aufzuchtzeit zu schützen. Man hätte endlich etwas in der Hand gehabt, um dies durchzusetzen. Wie dem auch sei, das Abstimmungsresultat ist zu ­respektieren. Was mir allerdings sauer aufstösst, ist die Tatsache, dass sich zwölf Grossratsmitglieder der Stimme enthalten haben. Keine Meinung? Es fällt mir schwer, dies zu glauben, wahrscheinlich diente der Vorstoss nicht deren Interessen und
die ganze Sache ging ihnen am Allerwertesten vorbei. 


Walter Stettler, Grünenmatt

Velostreifen wäre grössere Gefahr

Zum Artikel «Radstreifen in der Tempo-30-Zone?» in der «Wochen-Zeitung» vom 31. August.


Die Aussage, dass sechs Meter zum Kreuzen von Lastwagen ­reichen, hat mich, gefühlsmässig, irritiert. So habe ich die Meinung eines ausgewiesenen Fachmannes eingeholt. Nachstehend sinngemäss seine Aussagen:

Dass sechs Meter als Fahrbahnbreite einer wichtigen Verkehrsachse genügen, kann niemand ins Auge fassen, dem Verkehrssicherheit für alle ein Anliegen ist. Ein LKW hat eine Breite von 2,55 Metern plus Spiegel, das ergibt bereits die verfügbaren zirka drei Meter. Dies würde bedeuten, dass LKW-Lenker beim Kreuzen immer auf den Radstreifen ausweichen müssen. Als erschwerendes Problem bei solchen Manövern kommt für den Fahrer der berüchtigte tote Winkel im Blickfeld des Rückspiegels ins Spiel. Da er mehrheitlich links beobachten muss, dass er den andern nicht frontal oder seitlich touchiert, kann er schwerlich gleichzeitig Blick nach rechts auf den Velostreifen halten. Da in einer 30er-Zone Velos und E-Bikes zumindest gleich schnell wie LKWs ­unterwegs sind, bergen die aufgemalten Velostreifen grössere Gefahr, als wenn keiner vorhanden wäre. Der Velofahrer fühlt sich auf «seinem» Streifen ja (scheinbar) unbehelligt und sicher, fährt also tendenziell auch weniger rechts, also gefährdeter.

So etwas sollte meines Erachtens nicht bewusst gebaut werden.

Fritz Schneider, Langnau

«Schlecht geplante Hässlichkeit»

Zum Artikel «Neue Struktur und mehr Personal» in der «Wochen-Zeitung» vom 27. Juli. 


Dieses Vorhaben, die Bauverwaltung Langnau aufzustocken, ist hochpolitisch und müsste breit diskutiert werden. Wird aber nicht, geht es doch um Machterhalt der Mächtigen. Fakt ist: Es wird (zu-) viel gebaut – schlecht geplante Hässlichkeit. Heute tun wir so, als ob wir das Rad neu erfinden müssten. Schon beim Bau der Städte war eine Vielzahl von Gesetzen nötig. Heute mag die schiere Fülle noch weit grösser sein – fühlt sich aber an wie leeres Stroh: Die Baulobby, sie hat Ansprüche – nicht an gute Gestaltung, sondern an maximale Rendite. Und dort ist die Verwaltung Befehlsempfängerin. Im Sinne einer Zukunft für unsere Nachkommen, mehr Respekt gegenüber unserem anvertrauten Erbe und der Umwelt, ist also mehr Masshalten angesagt. Diese grenzenlosen Forderungen sind zurückzuweisen!

- Leserbrief: Beat Hubschmid, Langnau 

Fischfreie Bäche sind ein absolutes Tabu

Leserbrief zum Artikel «Immer häufigere Fisch-Rettungen: Fischfreie Bäche sind kein Tabu mehr», erschienen in der «Wochen-­Zeitung» vom 20. Juli.


Wenn Herr Kaufmann sagt, dass Gewässer ohne Fische keine Tragödie für die Natur seien, bin ich der Meinung, dass Gewässer ohne Fische die absolut grösste Tragödie sind. Ein absolutes Tabu. ­Fische im Wasser «liefern» das einzige sichtbare Zeichen der Wasserqualität. Jedes Kind sieht kranke oder tote Fische. Jeder ­Bewirtschafter, der irgendetwas in Bachnähe tut, verhält sich anders, wenn er weiss, dass es Fische hat! Amphibien und Forellen in Fliessgewässern passen nicht zusammen. Wenn keine Fische mehr da sind, wird es keine Amphibien geben. Wo es den Forellen zu warm ist, ist es Fröschen zu kalt. Ich kenne keinen Amphibien­weiher, in dem es Forellen hat. Liebe Behörden, ihr habt Karten erstellt, wo keine Fische mehr sein sollten. Übergebt diese Gewässer denjenigen, die sie betreuen werden. Meist sind es Fischereivereine, es können auch Private sein. Aus kleinen Bächli wandern Jungfische abwärts in grössere Gewässer. Wo kann man Forellen gut retten oder überleben sie am längsten? In den tiefen Kolken (Wasserlöcher) in Querschwellen. Behörden propagieren die freie Fischwanderung. Diese grundfalsche Denkweise führte dazu, dass unser Kanton Bern 30 Prozent mehr Bachforellenrückgang aufweist als der Schweizer Durchschnitt.

Andreas Lerch, Grünenmatt

Hundehasser treibt sein Unwesen

An alle Hundehalter aus der ­Region, hiermit rate ich euch zu erhöhter Vorsicht. Vor etwa drei Wochen fand ein unschuldiger Vierbeiner den Tod, da er einem Hundehasser, der es sich zur Aufgabe machte, präparierte Köder zu platzieren, zum Opfer fiel. Handlungen dieser Art zeugen von bedenklichen Störungen der moralischen Integrität und deuten auf ein flagrantes Defizit in punkto Empathie hin. Meines Wissens sind die Köder mit spitzigen Gegenständen und teilweise auch mit Gift versetzt. Bitte ­meldet es umgehend der Polizei, wenn ihr so was entdeckt. Was für ein armseliges Leben muss man fristen, wenn man unschuldige Tiere auf diese Art und Weise gefährdet oder sogar tötet. Hunde sind die treusten Begleiter des Menschen und schenken uns ­bedingungslose Liebe. So etwas haben sie nicht verdient. Deinen Hass, den du hegst, projizierst du auf die Falschen. Ein Hund verrichtet nun mal sein Geschäft, es ist die Aufgabe des Besitzers, dies zu entsorgen. Das gibt dir aber noch lange nicht das Recht, solche Schandtaten zu verüben. Diese Worte sind an dich gerichtet, verachtenswerter Hundehasser, wie fändest du es, wenn dir jemand solche Ingredienzen in dein morgendliches Frühstück mischen würde? Seid vorsichtig und achtet auf etwaige verdächtige Köder.


Raphael Schenk, Zollbrück

«Gescheiter in die Badi investieren»

Zum Artikel «Kostendach fürs Feuerwehrmagazin?», Wochen-Zeitung vom 22. Juni.

In der Feuerwehrmagazin-Diskussion geht es nicht nur um Standorte, sondern um die Frage, ob man ein bestehendes, grosszügiges, kostengünstiges Feuerwehrmagazin einem Neubau an einem begrenzten Standort bevorzugen sollte. Für die budgetierten sechs Millionen (wenn die dann reichen) kann die Feuerwehr weitere 50 bis 60 Jahre im «Provisorium» verbleiben. Schon nur die Projektkosten reichen für fünf Jahre Miete. Dieses Geld investieren wird gescheiter in die Badi!


Leserbrief: Robert Hofer, Langnau

Tempo 30: Warum tun wir uns so schwer?

Bis im Herbst rast wegen einer Verkehrsumleitung eine riesige Blechlawine durchs Dorf Langnau. Für Kinder, Velofahrer und Grossmütter, wie ich eine bin, wird das lebensgefährlich. Auch wird man auf den Trottoirs bei Regen vollgespritzt. Falls ich dereinst mitten in meinem geliebten Dorf überfahren werde, wünsche ich mir als Inschrift auf meinem Grabstein: «Sie wollte Tempo 30.»

Danielle Lemann, Langnau

Waldlehrpfad: Danke für die Schweissarbeit

Die Haufen mit eigenartigem Gestein eingangs des Schützegrabens machten auch mich stutzig. Ob da ein perfektioniertes, planiertes Strässchen durch den Wald geplant ist? Das wäre schade! Mittlerweile sind die Haufen fast alle verschwunden und der ganze «Schützeler» Waldlehrpfad, auch Brüggliwäg genannt, ist weiterhin ein lauschiger, wunderbarer Waldweg. Die Treppenstufen sind instand gestellt, die meisten Brüggli repariert oder ersetzt und vor allem ist an vielen Orten das Wasser so geleitet, dass der Weg dadurch nicht in Kürze wieder zerstört wird. Da wurde viel Schweissarbeit geleistet. Für diese spreche ich ein grosses Dankeschön aus. 


Barbara Friedli, Langnau