Die Kirchgemeinde will ihr Areal neu nutzen. Auch das Spital soll profitieren. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Langnau: Die Planung für ein neues Kirchgemeindehaus und weitere Gebäude für das Spital und Dritte kann weitergehen. Die Kirchgemeindeversammlung sagte Ja zu einem Sonderkredit.
Die Planung im Oberdorf nimmt wieder Fahrt auf. Sie geriet ins Stocken, nachdem das Architekturbüro des Siegerprojekts aufgelöst wurde. Das Architekturbüro Darlington Meyer aus Zürich – es hat das Projekt übernommen – präsentierte an der Versammlung der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde in Langnau eine Vorstudie mit einer möglichen Bebauung des Areals. Im Zentrum stehen drei Gebäudekomplexe zur Nutzung durch die Kirche, das Spital und durch Dritte.
Ein Glücksfall für die Kirchgemeinde
Während die Einwohnergemeinde keine Bauabsichten mehr bekunde, zeige sich das Spital nach wie vor höchst interessiert an einer Beteiligung am Projekt, erklärte Kirchgemeindepräsident Stefan Bongiovanni. Neue Räumlichkeiten würden vom Spital langjährig gemietet. «Das ist ein absoluter Glücksfall für die Kirchgemeinde», so Bongiovanni.
Angedacht seien drei Gebäudekomplexe, führte der Architekt Mark Darlington aus. Zum einen ein neues Kirchgemeindehaus mit Saal, Foyer, Küche, drei Klassenzimmern, Büro und Nebenräumen. Zum andern ein Bau zur Nutzung durch das Spital, beispielsweise als Psychiatrie-Station, mit Räumlichkeiten für Physiotherapie und Sprechstunden. Der dritte Komplex schliesslich könnte durch einen Investor für Alterswohnungen genutzt werden. Ziel sei, so Darlington, die Schaffung verschiedener Nutzflächen mit ortskerntypischen Gebäudevolumen und Aussenräumen. Die landschaftliche Qualität – der Bezug zum Äntelipark – soll bewahrt, eine starke Identität für Oberdorf und Kirchgemeindehaus geschaffen werden. Bei der gesamten Planung müsse zudem die Möglichkeit einer späteren Umnutzung der Gebäude bedacht werden. Sollte das Spital – angesichts der Unabwägbarkeiten in der Spitalplanung – später keinen Bedarf mehr haben, müsse eine künftige Umnutzung möglichst schlank über die Bühne gehen können, betonte der Architekt. In der Folge genehmigte die Kirchgemeindeversammlung einstimmig einen Zusatzkredit von 80´000 Franken zwecks Finalisierung der Vorstudie. Der nächste Meilenstein, in der zweiten Jahreshälfte, ist das Vorprojekt mit Kostenschätzung. Falls in der Folge alles planmässig abläuft und die Kredite genehmigt werden, könnte im ersten Quartal 2026 die Baueingabe erfolgen.
Zwei Pfarrhäuser genügen
Ein weiteres Traktandum war der Verkauf des Pfarrhauses an der Bäreggstrasse 825. Es werde, da ab 2028 nur noch drei Pfarrstellen besetzt sein werden, nicht mehr benötigt, erklärte Stefan Bongiovanni. Hinzu komme eine mögliche Aufhebung der Residenzpflicht. Somit genügten die beiden bestehenden Pfarrhäuser in Langnau. Eine Renovation des Hauses aus den 1950er-Jahren mit anschliessender Vermietung rechne sich nicht. Der Antrag des Kirchgemeinderats, die 11-Zimmer-Liegenschaft zu verkaufen und den Erlös zweckgebunden zu reinvestieren, wurde genehmigt. Man rechnet mit einem Bruttoerlös von knapp einer Million Franken.