Das Hoteldorf soll seinen Charme behalten

Das Hoteldorf soll seinen Charme behalten
Die Gebäude werden vor allem innen renoviert. Auch die Umgebung wird in das Projekt miteinbezogen. / Bild: Max Sterchi (mss)
Appenberg: Das Hotel- und Seminarzentrum wird im Herbst geschlossen und dann renoviert. Es soll eine «Lernumgebung der Zukunft» entstehen. Der Betrieb bleibt öffentlich zugänglich.

Im letzten Jahr hat die Mobiliar Versicherung das Hotel- und Seminarzentrum Appenberg von Marlis und Jakob Mosimann erworben. Ende Oktober 2024 wird es für Umbau- und Sanierungsarbeiten geschlossen und im Sommer 2026 – pünktlich zum 200-Jahr-Jubiläum der Mobiliar – wiedereröffnet. Als neue Geschäftsführer haben Flavia Bebi und Mario Bless Anfang Dezember des letzten Jahres die Leitung des Appenberg übernommen. Beide haben in verschiedenen Funktionen in der Gastrobranche gearbeitet und die Hotelfachschule in Luzern absolviert. «Wir sind vom Ehepaar Mosimann und dem gesamten Team sehr gut aufgenommen und vorbildlich in unsere neue Aufgabe begleitet worden», sagt Flavia Bebi. Und wird es dem Paar nach seiner längeren Weltreise auf dem Appenberg nicht zu eng? «Nein», sagt Mario Bless, «die Weitsicht und die Flexibilität, die uns die Reise gelehrt hat, nehmen wir mit. Genau das verlangt auch der Appenberg von uns.» Dieser sei ein einzigartiger Ort in der Emmentaler Naturlandschaft mit zwölf verschiedenen Gebäuden und vielen individuellen Räumen.


Mix aus Moderne und Tradition

Nach den Worten von Michèle Rodoni, CEO der Mobiliar, soll «die malerische Umgebung des Appenberg zu neuen Impulsen inspirieren». Man wolle eine Lernumgebung der Zukunft schaffen. Flavia Bebi erklärt, dass die geplanten Renovationen vor allem die Innenräume betreffen würden. Das Hoteldorf solle seinen Charme behalten und sie wollten den Mix aus Moderne und Tradition bewahren. «Am Tag sollen Seminare in moderner Umgebung stattfinden und am Abend wollen wir die Geselligkeit etwa bei einem gemeinsamen Fondue pflegen», sagt Bebi. Wie die Mobiliar auf Anfrage bestätigt, sollen alle Gebäude und Anla­gen des Hoteldorfes sowie die Umgebung umfassend renoviert und saniert werden. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gerichtet werden. Auch das Potenzial der Umgebung soll ausgeschöpft werden, etwa für das Outdoor-Lernen, lockere Meetings oder ruhige Momente im Freien.


Für die Öffentlichkeit zugänglich

Die Mobiliar will das Hoteldorf Appenberg auch nach dem Umbau der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nach der Sanierung sollen 48 Hotelzimmer verfügbar sein, jedes Zimmer individuell, je nach Gebäude, gestaltet. Das Hotel werde sich bestens für Seminare, Kurse, Meetings, aber auch für Familienfeste, Hochzeiten und Essen im kleinen Kreis eignen, schreibt die Mobiliar. Und was machen die beiden Co-Geschäftsführer während des Umbaus? «Wir werden vor Ort sein, die Sanierungsarbeiten begleiten und mitgestalten und die Zeit nutzen, um ein detailliertes Konzept für den künftigen Betrieb zu erarbeiten», sagt Flavia Bebi.


Erste Arbeiten bis Mitte Jahr

Weil sich der gesamte Gebäudekomplex am recht steilen Osthang des Appenberg befindet, hat die Geotest AG in Zollikofen bereits im letzten Jahr für das gesamte Areal eine Analyse bezüglich der Baugrund- und Hangstabilität erstellt. Dabei hat sich gezeigt, dass verschiedene Massnahmen zur Sanierung und Ergänzung der bestehenden Verbauungen nötig sind. So soll unterhalb der Restaurantterrasse eine Netzabdeckung für die Sicherung einer bestehenden Holzverbauung angebracht werden. Im weiteren sind eine neue Holzverbauung unterhalb des Schützenhauses sowie der Bau einer rückverankerten Spritzbetonwand im Bereich der Abfahrtsstrasse (Tremola) auf die Kantonsstrasse geplant. Diese Stabilisierungsmassnahmen sollen bereits bis Mitte dieses Jahres ausgeführt werden. Zu den Baukosten gibt die Mobiliar keine Zahlen bekannt.

07.03.2024 :: Max Sterchi (mss)