«Mehr Heimfest geht eigentlich nicht»

«Mehr Heimfest geht eigentlich nicht»
Ob Matthias Aeschbacher an seinem Heimfest so strahlen wird? / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: An Auffahrt findet das Emmentalische Schwingfest in Hasle-Rüegsau statt. Beim Kampf um «Bond von Dicki» zählt der Einheimische Matthias Aeschbacher zu den Favoriten.

Morgen um 8.00 Uhr steigen die ersten Schwinger in den Ring. Kurz vor 17.00 Uhr wird im Schlussgang um «Bond von Dicki» geschwungen. Dabei zählt der Einheimische Matthias Aeschbacher zu den heissesten Anwärtern auf den Tagessieg und damit den Siegermuni. Als Taufpate konnte der 30-jährige Sennenschwinger aus Rüegsauschachen anlässlich der Munitaufe bereits Bekanntschaft mit «Bond von Dicki» machen. Auf die Frage, ob er den Muni nach dem Fest nicht gerne «uf dr Brandsite», dem elterlichen Hof, sehen würde, antwortete Aeschbacher vor Jahresfrist diplomatisch: «Es wird sicherlich eine spezielle Herausforderung, dass ich mir im Hinblick auf das Heimfest nicht selbst zu grossen Druck aufsetze.» 

Nun ist einige Zeit verstrichen. Matthias Aeschbacher ist gut in die Kranzfestsaison gestartet. Das Mittelländische sowie zuletzt als Gast das Schwyzer Kantonale beendete er im Rang 3a. «Ich bin eigentlich ganz zufrieden, aber natürlich ist noch nicht alles optimal. Ich bin aktuell etwa bei 80 Prozent meiner Leistungsfähigkeit», sagte Aeschbacher kurz vor seinem Heimfest. Insgesamt zwölf Eidgenossen haben sich im Vorfeld für das Kräftemessen angemeldet. Ein spannender Wettkampf ist somit garantiert.  


Grosse Vorfreude

Nur gerade zwei, drei Minuten benötigt der gelernt Maurer von seinem Wohnort bis zum Schwingplatz. «Zwar wohne ich gerade auf der anderen Seite des Dorfes, aber klar ist dies ein spezielles Fest für mich. So nah konnte ich noch nie schwingen. Mehr Heimfest geht eigentlich gar nicht.» Die Frage, ob er sich daher anders auf den Wettkampf vorbereitet, beantwortet der Lokalmatador wie folgt: «Eigentlich mache ich nicht viel anders, aber die Vorfreude ist natürlich riesig. Das Fest im eigenen Dorf, mit all den Freunden und Bekannten, darauf freue ich mich sehr. Neben dem Eidgenössischen ist dies der Höhepunkt der Saison.»


Als Helfer im Einsatz

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. In anderen Sportarten würde dieses Sprichwort nach einem erfolgreichen Wettkampf sicherlich zutreffen. Nicht so beim Schwingen. Als Mitglied des organisierenden Schwingklubs Sumiswald wird auch Matthias Aeschbacher neben dem Ring kräftig anpacken. «Ich werde am Samstag beim Nachwuchsschwingertag sowie am Abend am Fest im Einsatz stehen. Zudem werde ich am kommenden Montag und Dienstag beim Abbau mithelfen.» Bis es jedoch so weit ist, wird auf dem Festareal noch einiges geboten. Höhepunkt des Eröffnungstages am Mittwoch bildet der Festumzug, welcher um 19.30 Uhr startet. Am Freitag steht der Unterhaltungsabend auf dem Programm, bevor die Jungschwinger am Samstag mit dem Emmentalischen Nachwuchsschwingertag die Festivitäten abschliessen.

25.05.2022 :: René Willener