Neue Pächterin und viele Baupläne für das altehrwürdige Kurhaus

Neue Pächterin und viele Baupläne für das altehrwürdige Kurhaus
Flühli: Das «Hotel und Kurhaus Flühli» wird umgebaut. Gleichzeitig soll eine neue Pächterin neuen Schwung in das altehrwürdige Haus bringen. Sie versucht es mit weniger Personal.

Das Kurhaus in Flühli schloss Ende Januar – nun steht am Eingang: «Das Kurhaus ist wieder offen, herzlich willkommen». Die Gaststube ist liebevoll hergerichtet mit Kerzen und Blumen auf den Tischen. Die neue Gastgeberin Simone Stenger zeigt historische Bilder des Jugendstilhauses, in dem schon Anfang des letzten Jahrhunderts zahlreiche Gäste verkehrten.



Kurzentschlossene, neue Pächterin

Für den Tourismusort Flühli-Sörenberg ist das Hotel wichtig. Es gibt Veranstaltungen und Gruppen, die regelmässig kommen. Die 60 Betten wollen vermietet werden, die Buchungen für den Sommer laufen gut. Doch die Zimmer der Wintergäste mussten wegen Abgangs des Pächters storniert werden. Das erzählt die neue Pächterin, die vor 14 Tagen noch nichts von ihrer Aufgabe wusste.

Simone Stenger, die der Liebe wegen in ihre Schweizer Wahlheimat kam, wohnt seit dreieinhalb Jahren in Flühli. Sie ist in das Gastgewerbe hinein geboren. Schon ihre Eltern waren in der Gastronomie tätig und sie selbst führte mehrere Gastrobetriebe in Deutschland und der Schweiz. Das Problem in diesem Gewerbe seien die hohen Personalkosten, erzählt sie. Ein guter Koch verdiene zwischen 5500 bis 6500 Franken im Monat. Simone Stengers Vorgänger, Stefan Meier, hatte sechs Angestellte, davon drei in der Küche.



Neuanfang mit neuem Konzept

Simone Stenger hat eine Mitarbeiterin mit einem 80-Prozent-Pensum. «Zu Kaffee und Tee servieren wir frische Backwaren, Muffins und Kuchen», sagt sie. Und zum reichhaltigen Getränkeangebot gibt es kleine Snacks, ein währschaftes Kurhaus-Plättli oder eine warme Suppe, Menüs nur auf Vorbestellung. Für Gruppen bis 35 Personen kocht sie selber und für Vereine ist sie auch abends da.

Im Laufe des Jahres wird der Eigentümer das Hotel umbauen und im Sommer die 40-jährige Küche erneuern. Auch in dieser Zeit soll der Betrieb weitergehen.

Im Sommer wird es ein Event-Programm unter den Kastanien-Bäumen geben. Geplant sind lauschige Sommerabende mit und ohne Musik, mal mit Garten-Grill, mal mit einem Drei-Gang-Menü oder Spezialitäten. Bei Bedarf arbeitet Simone Stenger mit einem Catering-Service zusammen. «Für spezielle Events oder wenn das Hotel voll ist, werde ich Aushilfen einstellen», sagt die Pächterin. «Wir kommen wieder», sagen die Gäste, die ihren Kaffee leergetrunken haben.


22.02.2018 :: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)