Aufwändige Suche nach den Nestern

Aufwändige Suche nach den Nestern
Mit speziellen Werkzeugen wird ein Sender an der Hornisse befestigt. / Bild: hol
Hasle: Die asiatische Hornisse breitet sich weiter aus. «Bienen Sutter» hat zu einem Infoanlass über die Möglichkeiten bei der Suche nach den Nestern eingeladen.

Unsere Bienen werden von der asia­tischen Hornisse bedroht. Die wirkungsvollste Gegenmassnahme ist die Zerstörung ihrer Nester. Die jungen Königinnen bauen im Frühling an Häusern, in Unterständen und Hecken die Primärnester zur Aufzucht ihres Volkes. Mitte Sommer dann ziehen mehrere tausend Hornissen in das bis zu achtzig Zentimeter grosse Sekundärnest. Die Suche nach diesen Nestern hoch oben in den Baumkronen gestaltet sich oft schwierig und zeitraubend. In Eigeninitiative hat André Sutter, Imker und Scout am Inforama, in seinen Werkstatträumen der Carrosserie Sutter AG zu einem Infoanlass eingeladen. Freiwillige Referenten mit Erfahrung in der Bekämpfung der asiatischen Hornisse präsentierten den über hundert anwesenden Imkerinnen und Imkern die Möglichkeiten zum Aufspüren des invasiven Insektes.


Meldung von jeder Sichtung

«Voraussetzung für eine Nestsuche der asiatischen Hornisse ist eine möglichst genaue Meldung mit Datum, Standort und Fotos der gesichteten Nester oder einzelner Tiere», erklärte Marianne Tschuy, Koordinatorin für die asiatische Hornisse im Kanton Bern. Auf der Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch finde man nebst dem Meldeformular auch Vergleichsfotos von der heimischen und der asiatischen Art. Meldungen von Personen ohne Bienenhaltung würden geprüft und weiterbearbeitet. «Eigene Massnahmen zur Suche oder Vernichtung von Nestern sollte die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen aber unbedingt unterlassen», betonte Tschuy. Anders verhalte es sich hingegen bei Imkerinnen und Imkern. Bei der stetig wachsenden Anzahl von Meldungen sei man auf ihre Mitarbeit angewiesen. «Dieses Jahr sind bis heute 1'800 Meldungen für 250 Nester eingegangen. Nächstes Jahr könnten es voraussichtlich drei- bis viermal soviel sein», vermutet sie.


Mit Sirup anlocken und markieren

Oft können die Nester der asiatischen Hornisse durch visuelles Suchen entdeckt werden. Ist dies nicht der Fall, kann die Umgebung des gesuchten Nestes durch sogenannte Triangulation stark eingeschränkt werden. Philipp Roth und Hanspeter Beer, ebenfalls Scouts am Inforama, erklärten den Gästen das Vorgehen mit dieser Messmethode. Mit Locksirup in speziellen Dochtgläsern werden einzelne Hornissen angelockt und eingefangen. Die farbig markierten Tiere fliegen nach ihrer Freilassung in regelmässigen Abständen zum Nest und wieder zurück zum Dochtglas. Die verschiedenen Flugrichtungen und Zeiten bis zur Rückkehr werden aufgezeichnet und ergeben wichtige Aufschlüsse über den möglichen Standort des Nestes. Nach diesen Vorarbeiten können entsprechend ausgebildete Personen mit technischen Methoden wie Wärmebildkameras und Teleme­trie die weitere Suche unterstützen.


Mini-Sender anbringen

Bei der Telemetrie wird einer am Dochtglas gefangenen Hornisse ein 160 Milligramm schwerer Sender angehängt. Das ausgesendete Signal kann danach während ungefähr 60 Stunden im Umkreis von bis zu 900 Metern von einer oder mehreren Suchpersonen empfangen werden. «Wir können Sender an den Hornissen anbringen und Drohnen mit Wärmebildkameras einsetzen. Die Vorarbeit zu einer anschliessenden Suche müssen die Betroffenen jedoch selber erledigen», betonte André Sutter bei seiner Präsentation der Telemetrie. Ein wichtiger Bestandteil der Suche bildet ebenfalls der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras. Der erfahrene Drohnenpilot Heinrich Leuenberger erklärte den Anwesenden die Funktion und den Einsatz der fliegenden Wärmebildkamera als hilfreiche Unterstützung bei der Nestsuche.

11.12.2025 :: hol