Phil Baltisberger ist der produktivste Schweizer Verteidiger der Tigers. / Bild: zvg
SCL Tigers: Nach drei Niederlagen in Folge kehrte Langnau am Dienstag gegen Zug zum Siegen zurück. Verteidiger Phil Baltisberger (29) gelang mit dem 4:2 die Siegsicherung.
Nach zwei Dritteln sah es gegen den EVZ nicht so aus, dass es am Ende noch eine Zitterpartie werden würde. Die Tigers führten 2:0 und hatten alles im Griff. «Doch ich sagte dem Team in der zweiten Pause, dass wir das 3:0 suchen müssen, weil zwei Tore wohl nicht reichen werden», sagte Tigers-Coach Thierry Paterlini nach der Partie. Und tatsächlich: Zwei kleine Unaufmerksamkeiten genügten und schon stand es zehn Minuten vor Schluss 2:2. «Es kann schnell gehen gegen solche Top-Teams», so Paterlini. Die Tigers liessen sich von diesem Rückschlag jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Sie spielten weiter mutig nach vorne und wurden dafür belohnt. Dario Allenspach traf viereinhalb Minute vor der Schlusssirene zum vielumjubelten 3:2. Für Paterlini war klar: «Wenn man so spielt, wird man irgendwann mit Punkten belohnt. Deshalb tut uns dieser Sieg sehr gut.» Das sah auch Verteidiger Phil Baltisberger so, der mit dem Treffer zum 4:2 ins leere Tor alles klar machte: «Wir sind nach dem Zuger Ausgleich nicht in Panik geraten und haben ruhig weitergespielt. Auf diese Leistung bin ich stolz.» Man habe vor der Partie im Team angesprochen, dass man trotz drei Niederlagen in Folge auf dem richtigen Weg sei. «Denn wir haben auch gegen Lausanne und Davos vieles gut gemacht, obwohl wir da verloren haben», so der Abwehrspieler.
Verteidigen ist die Basis
Beim Erfolg gegen Zug standen der neue Topscorer Andre Petersson, der mit einem Treffer und zwei Vorlagen glänzte, Goalie Robin Meyer - statistisch einer der besten Torhüter der Liga - oder die Abwehrchefs Riikola und Kinnunen im Rampenlicht. Ebenso wichtig waren aber die zuverlässigen Arbeiter im Hintergrund. Wie Phil Baltisberger. Seine Rolle ist weniger spektakulär, als die der Stars. «Meine DNA ist das Verteidigen, das ist die Basis.» In seiner Karriere gelangen ihm in der höchsten Liga nie mehr als elf Skorerpunkte. Nun steht er Ende Oktober bereits bei neun. Damit ist er Langnaus produktivster Schweizer Verteidiger. «Wenn es nach vorne Räume gibt, versuche ich diese zu nutzen. Das gelingt mal besser und mal weniger gut.» Vor der zwölftägigen Nati-Pause gastieren die SCL Tigers morgen Freitag noch in Zürich bei den ZSC Lions. Das ehemalige Team von Phil Baltisberger - bei dem sein Bruder Chris spielt - scheint den Tritt wieder gefunden zu haben. Nach acht Niederlagen in Folge (inklusive Champions League) gab es für den Schweizer Meister zuletzt zwei Siege, am Dienstag gegen Rapperswil-Jona resultierte gleich ein 7:0. Gute Nachrichten gibt es für Langnau bei den Verletzten. Die am letzten Wochenende ausgefallenen Mäenalanen, Bachofner und Erni sind spätestens nach der Nati-Pause wieder zurück, der eine oder andere vielleicht schon morgen in Zürich. Auch Flavio Schmutz wird nach seinem Handbruch nicht mehr lange fehlen und Josua Fahrni, der wieder auf dem Eis trainiert, dürfte ebenfalls bald zurück sein.
O'Reilly wird Langnau verlassen
Das Team verlassen wird Stürmer Cal O'Reilly. Der bis Ende Oktober befristete Vertrag wird nicht verlängert, der 39-jährige Kanadier konnte die Erwartungen mit einem Tor und vier Assists in 19 Partien nicht erfüllen. Es ist davon auszugehen, dass schon bald ein neuer Ausländer in Langnau eintreffen wird. Der Wunsch von Trainer Paterlini? «Kutscherow hätte ich gerne», sagt der Coach mit einem Augenzwinkern. Der Superstar der Tampa Bay Lightnings (NHL) dürfte es eher nicht werden und ohnehin müsse man schauen, was der Markt aktuell hergebe. «Einer, der sowohl Center als auch Flügel spielen kann wäre sicher gut», so Paterlini.