Tornados spielen auf mobiler Bühne

Tornados spielen auf mobiler Bühne
Mit ihrer mobilen Bühne sind die Tornados nun flexibler. / Bild: zvg
Oberburg: Seit 45 Jahren rockt die Band Tornados das Emmental und die Schweiz – dank der mobilen Bühne wollen die Musiker trotz Corona weiterspielen.

Ein Tornado ist ein Wirbelwind, kein laues Lüftchen. Genau so mitreissend klingt es, wenn die fünf Musiker mit ihren alten und neuen Hits loslegen, ihr Publikum zum Tanzen und Mitsingen animieren und selbst ihre Freude an der Musik ausleben. Doch nun hat Corona ihnen den Wind aus den Segeln genommen: Vereinsanlässe, Jubiläen, Familienfeiern und sonstige Engagements blieben aus.

«Wir brauchen das Publikum»

«Es darf nicht sein, dass wir jetzt nur noch am Donnerstag im Übungslokal zusammen Musik machen», sagten sich die Bandmitglieder Martin Peutler, Thomas, Christoph und Andy Meister sowie Daniel Feremutsch. Sie waren sich einig: «Wir brauchen das Publikum, die Stimmung, wollen die Begeisterung spüren.» Also kam jetzt die Idee von der mobilen Live-Bühne, über die sie schon früher gesprochen hatten, wieder aufs Tapet. Gesagt, getan! Ein Zwei-Tonnen-Kastenanhänger, 2,40 Meter breit, fünf Meter lang, nicht ganz neu, aber günstig, wurde gefunden. Da sich in der Bandkasse nicht gerade Millionen angehäuft hatten, griffen die Musiker halt noch in den eigenen Sack. Mit viel Enthusiasmus und ungezählten Stunden an Eigenleistung wurde der Anhänger umgebaut und eingerichtet – fertig war die Eigenbau-Open--Air-Disco. 

So bleiben wir erschwinglich

«Da die sonst üblichen Feste in Beizensälen, Festzelten und Turnhallen verboten sind, weichen wir mit unserer mobilen Live-Bühne ins Freie aus», sagt Thomas Meister. Innert einer Viertelstunde seien sie vor Ort bereit, die Seitenwand als Bühne he-
runtergeklappt, Scheinwerfer und Verstärker-Boxen montiert und los kann’s gehen. Draussen an der frischen Luft sei die Ansteckungsgefahr bekanntlich geringer und die Abstände seien leichter einzuhalten, so ihre Überlegung. Nach dem Konzert übernachten die Musiker, die seit langem auch gute Freunde sind, in einem Camper. So können Kosten gespart und lange Heimwege vermieden werden. 

«Wir sind für jedes Budget erschwinglich», betont Thomas Meister, «wir wollen einfach auftreten.» Und vielleicht finden sie auf der nächsten Tournee noch einen Sponsor, der hilft, den Anhänger zu beschriften.  

24.09.2020 :: Gertrud Lehmann (glh)