Die Ära Stucki in der Rossweid ist zu Ende
Sörenberg: Nach 26 Jahren verlassen Marie-Thérèse und Hans Stucki das Bergrestaurant Rossweid in Sörenberg und begeben sich in den Ruhestand. Sie haben den Ort zu einer Erlebnisstätte auch für den Sommer ausgestaltet.
Am 15. Juni 1985 gaben Marie-Thérèse und Hans Stucki-Keller im Bergrestaurant Rossweid in Sörenberg ihren Einstand. Hans stammt aus Röthenbach im Emmental, Marie-Thérèse aus Dallenwil im Kanton Nidwalden. Bevor sie nach Sörenberg kamen, führten sie im Winter drei Restaurationsbetriebe in Disentis. Im Sommer arbeiteten sie bei einem Festzelt- und Restaurationsbetrieb in Luzern. Als sie nach Sörenberg kamen, hatten sie bereits die Tochter Sarah. In der Zeit auf Rossweid gebar Marie-Thérèse Stucki noch die Söhne Christian und Ueli. Das freue sie am meisten, sagt sie heute und sie habe sich stets auch für die Kinder Zeit genommen.
Der erste Sommer auf Rossweid verlief für das Ehepaar Stucki ernüchternd. Der zweite sollte anderes verlaufen. Man suchte nach Möglichkeiten, den Gastbetrieb zu beleben und für Ausflügler, Familien und Wanderer attraktiver zu machen. Ideen wurden im Einverständnis mit dem Verwaltungsrat der Bergbahnen Sörenberg AG zielstrebig in die Tat umgesetzt. Und so entstanden Kinderspielplatz, Tiergehege, Feuerstellen, Kindereisenbahn und das Angebot für die Kleinen auf Pferden zu reiten. Auch der Rundweg durch die Moorlandschaft sowie die heute modern ausgestattete Winterbar gehen auf Stuckis Initiative zurück.
Das Buffet – ein kulinarischer Hit
Als gelernter Koch wollte Hans Stucki auch mit einem kulinarischen Angebot für zusätzliche Gäste werben. Dabei wurde sein Buffet zum eigentlichen Hit, der sich schnell herumgesprochen hatte. An den Sonntagen vom Mai bis Oktober pilgerten in den letzten Jahren im Schnitt 250 Personen zur Rossweid, um sich mit einer Vielfalt an Fleisch, Salat, Gemüse, Saucen, Beilagen und Dessert verwöhnen zu lassen. «Hauptattraktion der Rossweid im Sommer waren das Buffet und die Pferde», sinniert rückblickend Hans Stucki. Weiter meint er, sein berufliches Können und sein Engagement hätten 30 Prozent, Bevölkerung und Gäste jedoch 70 Prozent zum Erfolg beigetragen. Er hat im Übrigen auch eine Würzmischung kreiert, die «Original Stücki’s Würzmischung». Das Gewürz ist auf den Pommes frites, von denen auf der Rossweid pro Wintersaison um die 15 Tonnen verzehrt werden, sehr begehrt.
Touristisch aktiv bleiben
Hans und Marie-Thérèse Stucki blicken mit Zufriedenheit auf die letzten 26 Jahre zurück. «Wir haben immer mit Freude gearbeitet, es war nie ein Müssen, sagen beide übereinstimmend.Sie anerkennen dankbar die Unterstützung durch die Verantwortlichen der Bergbahnen Sörenberg AG wie auch die willige und zuverlässige Mitarbeit der Angestellten. Sie bleiben in Sörenberg wohnhaft. Hans Stucki will touristisch weiter aktiv bleiben und denkt über ein Angebot mit seinen Pferden nach.
Am vergangenen Sonntag, 3. April, ging die Ära Stucki auf der Rossweid bei einem grandiosen Fest mit zahlreichen Gästen zu Ende.
07.04.2011 :: Walter Küng (wkf)