Ein glanzvolles Konzert zum 175-Jahr-Jubiläum des Chors

Ein glanzvolles Konzert zum 175-Jahr-Jubiläum des Chors
Der Konzertchor Langnau lockte mit seinem Weihnachtskonzert viel Publikum an. / Bild: Bettina Haldemann-Bürgi (bhl)
Langnau: Der Konzertchor Langnau konnte seinen 175. Geburtstag feiern. Unter der Leitung von Christoph Metzger präsentierte er ein Weihnachtskonzert mit vielen Höhepunkten.

Mit seinen 175 Jahren gehört der Konzertchor Langnau zu den ältesten Chören der Schweiz. Grund genug, das Jubiläum gebührend zu feiern. Das Weihnachtskonzert, zu dem der Chor einlud, glich einem funkelnden Tannenbaum und lockte ein grosses Publikum an. Unter der Leitung von Christoph Metzger sang der Chor Weihnachtslieder von der Renaissance bis zur Gegenwart. Besonders schön kam das Können der Sängerinnen und Sänger im a cappella-Stück «O magnum mysterium» von Tomás Luis de Victoria zur Geltung, ein vierstimmiges Werk aus der Renaissance, in dem jede Stimme selbstständig gesetzt ist. Der Chor glänzte auch in der «Weihnachts-Historie» von Heinrich Schütz, etwa im Jubelchor «Ehre sei Gott». Eine Extrakugel am Tannenbaum verdiente sich der Chor mit der überzeugenden Uraufführung von Moritz Achermanns neustem Werk. Der Komponist kombiniert darin das mittelalterliche Weihnachtslied «Gaudete» (Freuet euch) mit der Vertonung eines Gedichts von Gottfried Keller. Die Freude, die im mittelalterlichen Lied mit Taktwechseln und im modernen Lied in Form von flirrenden Dissonanzen ausgedrückt wird, gab der Chor packend wieder.


Gesangssoli, historische Instrumente

Vier Gesangssolisten sorgten mit ihren schönen Stimmen und ihrem gepflegten Gesang für Begeisterung. Maja Bader, Sopran, die kurzfristig eingesprungen war, die Altistin Angela Wiedmer, Moritz Achermann, Tenor (und Komponist der Uraufführung) und Simon S. Burkhalter, Bass. Im «Te Deum» von Felix Mendelssohn von 1832 und in den mehrstimmigen Choralmotetten von Michael Praetorius trat das Gesangsquartett im Wechsel mit dem Chor auf. Ebenfalls umjubelt war die Darbietung des Präludiums in D-Dur von Dietrich Buxtehude und das kunstvolle Generalbass-Spiel der Organistin Annette Unternährer-Gfeller. Für viel Glanz am Tannenbaum sorgten auch viele historische Instrumente, die in der «Weihnachts-Historie» von Heinrich Schütz besondere Rollen einnahmen. So verkörperten die Gamben den Engel, Zinken die weltliche Macht des Herodes, Dulzian und Blockflöten stellten die Hirten dar. Theorbe und Violone begleiteten den Evangelisten in berührenden Rezitativen. Die letzte funkelnde Kugel gehörte Christoph Metzger, dem immer wieder kleine und grössere Wunder wie dieses Weihnachtskonzert gelingen. Am Schluss gab es in der voll besetzten Kirche Langnau viel Lob und eine Standing Ovation.

18.12.2025 :: Bettina Haldemann-Bürgi (bhl)