Noch laufen die Bauarbeiten, aber in einem Jahr soll das Hoteldorf Appenberg wiedereröffnen. / Bild: zvg
Mirchel: Der Appenberg soll in einem Jahr wiedereröffnen und zu den grössten Hotels im Emmental gehören. Zunächst aber muss er an die Wasserversorgung angeschlossen werden.
«Es geht darum, den Löschschutz zu verbessern und die Wasserversorgung langfristig sicherzustellen», schreibt der Co-Geschäftsleiter des Appenberg, Mario Bless, auf Anfrage. Bisher bezog das Hotel sein Wasser aus einer privaten Quelle, die in trockenen Sommern an ihre Grenzen stiess.
An der Gemeindeversammlung in Mirchel vom letzten Donnerstag bekräftigte der Gemeinderat, Marcel Stettler, dass die Gemeinde dazu verpflichtet sei, die Wasserversorgung zu gewährleisten und die Kosten dafür zu tragen. Nur das letzte Stück von der Hauptleitung bis ins Haus muss jeder Eigentümer selbst berappen. Im Fall des Appenberg ist das die Mobiliar Versicherung. Sie finanziert die Ringleitung, die ihre sieben Hauptgebäude miteinander verbindet.
Wasser aus Nachbargemeinde
Wegen der geografischen Lage des Appenberg wird das Wasser nicht aus dem Gmeis in Mirchel hinaufgepumpt, sondern aus dem näher gelegenen Oberhünigen bezogen, erklärte Stettler. Das sei einfacher und kostengünstiger. «Ein entsprechender Wasserlieferungsvertrag zwischen der Gemeinde Mirchel und der Gemeinde Oberhünigen steht kurz vor dem Abschluss.» Entlang der neuen Leitung entstehen drei Hydranten. Vom verbesserten Löschschutz profitiert somit nicht nur das Hotel, sondern der ganze Weiler Appenberg. Der bestehende Feuerweiher im Kemi und das Löschei Bienz bleiben dennoch bestehen. Insgesamt belaufen sich die errechneten Kosten für die Gemeinde Mirchel auf 520´000 Franken. Darin enthalten sind nebst der Wasserleitung bis zum Appenberg auch Ertragsausfallentschädigungen für das betroffene Landwirtschaftsland sowie Entschädigungen für Durchleitungsrechte. An der Gemeindeversammlung wurde der entsprechende Kredit ohne Diskussionen einstimmig angenommen.
Wiedereröffnung in einem Jahr
Der Appenberg kommt mit dem gesprochenen Kredit seinem Ziel wieder einen Schritt näher. Seit Januar 2025 wird das ganze Areal umfassend erneuert. Die Bauarbeiten lägen im Zeitplan, bestätigt Co-Geschäftsleiter Mario Bless. Speziell ist, dass die meisten der insgesamt zwölf Gebäude im Hoteldorf ursprünglich an einem anderen Standort gestanden hatten, bevor sie auf dem Appenberg wieder aufgebaut wurden. Jedes der sieben zu sanierenden Gebäude ist somit einzigartig. Es gehe darum, von jedem die typische Emmentaler Architektur mit den charakteristischen Fassaden und die Atmosphäre zu erhalten und gleichzeitig Werkleitungen, Zugänge, Tragstrukturen, Technik und Ausbau komplett zu erneuern, erläutert Bless. Wie viel diese Arbeiten insgesamt kosten, gibt die Mobiliar nicht bekannt.
«Nach der Wiedereröffnung in einem Jahr wird der Appenberg mit 48 Zimmern eines der grössten Hotels im Emmental sein», sagt Bless. Nebst den Zimmern gibt es ein Restaurant, Seminar- und Gruppenräume sowie einen Fitnessbereich. Die Reservationen seien gut angelaufen: Nicht nur Stammkunden, sondern auch neue Firmen und Seminare bekundeten Interesse.