Tigers bejubeln elf Tore in zwei Spielen

Tigers bejubeln elf Tore in zwei Spielen
Kann an die frühere Form anknüpfen: Flavio Schmutz. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach mehrwöchiger Verletzungspause meldet sich Flavio Schmutz eindrücklich zurück. In den beiden Spielen vom Wochendende steuert er einen von total elf Treffern bei.

«Schlussendlich spielen wir ja alle Hockey zum Toreschiessen», meinte Flavio Schmutz am Samstag nach dem Spiel gegen den EHC Kloten. Diese Maxime wurde am Wochenende von seiner Mannschaft überzeugend umgesetzt – nicht weniger als elf Tore erzielten die Emmentaler in den beiden Partien vom Freitag und Samstag. Während das Spiel auswärts gegen den EHC Biel in einem wilden Tor-Spektakel allerdings mit 5:6 verloren ging und man sich vom Tabellennachbarn überholen lassen musste, zeigten die SCL Tigers am Folgetag gegen den EHC Kloten eine starke Reaktion.


Startfeuerwerk

Die Langnauer starteten furios. Bereits nach 33 Sekunden zappelte die Scheibe erstmals im gegnerischen Tor – Hannes Björninen lenkte einen Distanzschuss Noah Meiers erfolgreich ins Klotener Gehäuse. Und das war erst der Auftakt: Die SCL Tigers sorgten weiterhin für viel Tempo und liessen den Gästen kaum Zeit zum Durchatmen. Jérôme Bachofner doppelte in der 8. Minute nach, lediglich 98 Sekunden später brachte auch André Pettersson die Scheibe mit vollem Körpereinsatz – und etwas Mithilfe des Gegners – über die Linie.

Während das Stadion bebte, hatte der bedauernswerte Schlussmann der Gäste nach nicht einmal zehn Spielminuten bereits Feierabend und musste dem Ersatztorhüter weichen. Kaum eingewechselt, musste jedoch auch dieser bereits erstmals hinter sich greifen: Julian Schmutz netzte in der 13. Spielminute nach einem Zuspiel Jiri Felcmans über die gesamte Feldlänge eiskalt ein.


Analysiert und umgesetzt

«Der Start mit vier Goals im ersten Drittel war sehr wichtig, das hat uns Rückenwind gegeben», erklärte Flavio Schmutz weiter. «Wir alle wussten, dass unsere Leistung gegen Biel nicht gut war und wollten eine Reaktion zeigen. Systemmässig haben wir das gut analysiert und umgesetzt.» Obschon die SCL Tigers in doppelter Unterzahl kurz vor Ende des ersten Drittels noch einen Gegentreffer hinnehmen mussten, stach nach 20 Minuten insbesondere die Effizienz des Heimteams heraus. Für die mangelnde Chancenauswertung in der Vergangenheit oft kritisiert, konnte sich die Quote mit vier Treffern aus elf Torschüssen sehen lassen.


Geglücktes Comeback

Nach dem Feuerwerk der ersten 20 Minuten verlor die Partie im Mittelabschnitt deutlich an Tempo. Klare Chancen blieben für beide Mannschaften Mangelware. «Das zweite Drittel fand ich nicht so gut», bestätigt auch Flavio Schmutz, der in dieser Phase viel Verantwortung übernahm: Mit seinem Treffer zum 5:1 sorgte er nicht nur für den Ausbau der Langnauer Führung, sondern auch für eine persönliche Genugtuung. Nach einer Handverletzung im August mit zähem Heilungsprozess stand Schmutz gegen Kloten erst zum dritten Mal in der laufenden Saison auf dem Eis. Mit seinem zweiten Treffer innerhalb von zehn Tagen konnte er jedoch nahtlos an frühere Leistungen anknüpfen und die gewohnt wichtige Rolle einnehmen. «Eine Verletzung ist immer schwierig, da ist man immer etwas neben dran, nicht ganz im Team involviert.» Obschon er seine Kollegen neben dem Feld mit Optimismus und konstruktivem Feedback so gut es ging zu unterstützen versuchte, sei er erleichtert, dass es ihm bei den ersten Einsätzen bereits wieder so gut laufe. Nach zwei Spielen innerhalb von zwei Tagen spüre er seine Hand zwar schon etwas und die Finger seien angeschwollen, grundsätzlich sei sie aber «ganz ok», wie er sich ausdrückt.


Standing Ovations

Auch das letzte Drittel kam bei weitem nicht an die Intensität des ersten heran. Während die SCL Tigers die Partie weitgehend kontrollierten, stimmte sich die Langnauer Fankurve bereits lautstark auf den absehbaren Sieg ein. Gut fünf Minuten vor Schluss sorgte Bachofner mit seinem zweiten Treffer des Abends für das letzte Highlight der Partie und netzte zum 6:1 Endstand ein.

Verdiente Standing Ovations der 6000 Langnauer Fans in den letzten zwei Minuten für eine äusserst abgeklärte Leistung der SCL Tigers, die optimistisch für die Partie am Mittwoch stimmt: «Wenn wir so spielen wie heute, uns gut vorbereiten und Vorgenommenes umsetzten, können wir auch auswärts in Lausanne drei Punkte holen», ist Flavio Schmutz überzeugt (Das Spiel in der Westschweiz fand nach Redaktionsschluss statt).

27.11.2025 :: Jael Heim