Das «Kind mit Hund» aus Ton von Rebecca Romano-Frey ist im Doktorhaus in Oberdiessbach zu sehen. / Bild: Laura Fehlmann (lfc)
Oberdiessbach: Eine Vielfalt an Kunstwerken ist in den hellen Räumen der Galerie Doktorhaus ausgestellt. Zwei der Künstlerinnen malen, die dritte formt Skulpturen.
Im Doktorhaus steigt man knarrende Treppenstufen hoch und wird überrascht von der grossen Vielfalt an Bildern, die an den Wänden hängen. Eine wilde Rosenpracht in Grün und Pink leuchtet, daneben erkennt man pittoreske Häuser und Landschaften. Von der gleichen Künstlerin, Marianne Eichenberger, stammen auch die Bilder im hintersten Raum. Ein Wolf und ein Fuchs schreiten auf die Betrachtenden zu, und da sind auch Menschen. Beeindruckend ist das markante und zugleich alterslose Gesicht einer schwarzhaarigen Hir-tin. Gegenüber hängt ein Bild mit drei «Berglern», wie Eichenberger sie nennt. Der in der Mitte ist ihr Ehemann, mit dem sie oft in den Bergen unterwegs war. «Ich bin eine Unterländerin, habe aber mit ihm zusammen die Bergwelt kennengelernt», erzählt sie, die von Kindheit an viel gemalt hat. Als eines von sieben Kindern konnte sie die Kunstgewerbeschule jedoch nicht besuchen. «Erst im Pensionsalter habe ich das Malen wiederentdeckt. Und ich fotografiere auch gern», erklärt die 68-Jährige.
Sehen, was man will
Im Gegensatz zu Eichenberger malt Noe Romano nicht gegenständlich. «Ich verteile die Farbe intuitiv, die Formen entstehen spontan. Das Bild gibt mir vor, was für Figuren entstehen. Die Betrachtenden sehen, was sie sehen wollen», sagt die 43-jährige Fotografin, Videografin und Grafikdesignerin zu ihrer Kunst. Dieses spontane Malen bedeute für sie einen grossen Gegensatz zum genauen Gestalten als Grafikerin, das sie beruflich praktiziere. «Ich bin gespannt, wie diese Bilder ankommen», meint sie.
Zuhause im 3D
Zwischen den Bildern sind Skulpturen von Rebecca Romano-Frey platziert. Da ist die Bronzefigur einer nackten Frau, daneben in Ton ein Kind mit Hund und eine gehörnte, liegende Kuh, an die sich ein Kind lehnt. Die Figuren wirken harmonisch, naturalistisch und lebendig. Bis vor ein paar Jahren habe sie nur Tiere modelliert, erzählt die 45-jährige Künstlerin. «Dann sind Menschen dazugekommen. Ich bin im 3D zu Hause und will den Gesichtsausdruck von Menschen und Tieren einfangen und zeigen.» Stimmungen festzuhalten und sichtbar zu machen ist ihr ein grosses Anliegen.