André Petersson ist nach überstandener Verletzung gut gestartet und hat in sechs Spielen vier Tore erzielt. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach vier Niederlagen in Serie gelang am Samstag in Kloten wieder ein Sieg. Drei Tage später hadern André Petersson und Kollegen aber erneut mit zu vielen Eigenfehlern.
Die SCL Tigers zeigten sich im Heimspiel vom Dienstag gegen Servette Genf von Anfang an bemüht, am Auswärtserfolg gegen Kloten anzuknüpfen und waren im Startdrittel die deutlich engagiertere Mannschaft. Mit einem Treffer an die Torumrandung brachte Dario Rohrbach das Stadion bereits nach 30 Sekunden ein erstes Mal zum Kochen. Es war aber SCL-Torhüter Boltshauser, der beim ersten Torschuss der Gäste hinter sich greifen musste. Die zuletzt anfällige Defensive der Tigers liess sich vom frühen Schock in der 2. Spielminute aber nicht aus dem Konzept bringen, agierte solide und liess nur wenige Torchancen zu. Der Ausgleich wollte in diesem Drittel trotz aktivem Powerplay und starker Präsenz vor dem Gehäuse des Ex-Langnauers Stéphane Charlin aber nicht gelingen.
Rückstand trotz mehr Abschlüssen
Im zweiten Drittel konnte der zuvor unüberwindbare Charlin endlich bezwungen werden - Jérôme Bachofner profitierte von einem Abpraller. Diesen Aufschwung konnten die SCL Tigers allerdings nicht ins darauffolgende Powerplay mitnehmen. Kurz darauf mussten sie selber in Unterzahl agieren - Bachofner wurde auf die Strafbank geschickt. Servette nutzte dies aus und traf zum 2:1, während Langnau Chance um Chance nicht verwerten konnte. So hiess es nach zwei Dritteln 29 zu 20 Torschüsse zugunsten der SCL Tigers, die sich aufgrund mangelnder Effizienz einmal mehr nicht für eine gute Leistung belohnen konnten.
Selbstkritischer Petersson
Im letzten Drittel waren es die Gäste, die den Ton angaben. Langnau kam nur sporadisch aus der Zone heraus, agierte oft einen Schritt zu spät. «Zu viele Fehler», resümiert André Petersson, der sich sogleich selbst in die Verantwortung nimmt. Er sei mitschuldig an vielen dieser Ungenauigkeiten und versuche, diese mit jedem Spiel zu minimieren.
Der 35-jährige Schwede, der auf diese Saison hin ins Emmental wechselte, verpasste die ersten vier Spiele verletzungsbedingt. Mit fünf Skorerpunkten aus den letzten sechs Spielen kämpfte er sich aber stark ins Team zurück. Petersson wies hier unter anderem auf den Scheibenverlust in Überzahl hin, der von Genfs Topscorer Jesse Puljujärvi eiskalt zum 3:1 ausgenutzt wurde. Servette schien in dieser Phase alles unter Kontrolle zu haben. Doch wie so oft zeigte Langnau auch an diesem Abend Kampfgeist: Nach einem Timeout sowie der taktischen Anpassung auf sechs Feldspieler liess Harry Pesonen die Anhänger der SCL Tigers mit dem Anschlusstreffer wieder träumen - aber nicht lange: Servette profitierte vom leeren Tor und erzielte die vermeintliche Vorentscheidung. In der packenden Schlussphase konnten die Tigers tatsächlich nochmals reagieren und durch Topscorer Dario Rohrbach zum 3:4 verkürzen, zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. Dass die Partie torreich endete, erstaunt nicht, trafen mit Genf-Servette (33) und den SCL-Tigers (30) doch jene zwei Equipen aufeinander, die bisher die meisten Gegentore aller 14 Mannschaften kassiert hatten.
Noch härter arbeiten
Die Tigers wurden für ihre Moral trotz eines nochmaligen Aufbäumens zum Schluss der Partie nicht belohnt. Mehr denn je braucht es jetzt ein «positives Mindset und die Einstellung, noch härter zu arbeiten», erklärt der erfahrene André Petersson, der vorangehen und die beiden Attribute besonders verkörpern will. Nun gelte es, nach vorne zu schauen. Nach einem Erholungstag am Mittwoch würde man ab Donnerstag wieder hart trainieren und die vielen Fehler analysieren, mit welchen man dem Gegner zum Sieg verholfen habe. Die nächste Chance auf Punkte bietet sich den SCL Tigers morgen Freitag zuhause gegen Ajoje und am Folgetag auswärts im Tatzenderby gegen den SC Bern.