Voller Fokus während der Auszeit: Headcoach Jeremy Tomasetti gibt seinen Spielerinnen Anweisungen. / Bild: Lars Kauz
Volleyball: Doppelrunde zum Saisonbeginn: Am kommenden Wochenende starten die NLB-Damen von Volley Oberdiessbach mit zwei Auswärtsspielen in die Meisterschaft 2025/2026.
Erst dank erfolgreicher Playouts konnten die Damen von Volley Oberdiessbach letzte Saison den Abstieg aus der NLB verhindern. Die Saison verlief durchzogen - Hauptgrund dafür waren die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle. Dennoch blickt Headcoach Jeremy Tomasetti mit viel Zuversicht auf die neue Saison und die anstehenden Herausforderungen. Zwar blieben die Oberdiessbacherinnen auch in der diesjährigen Vorbereitung nicht vom Verletzungspech verschont. Bereits zum Saisonstart müssen sie auf mehrere Leistungsträgerinnen verzichten. Dafür schlägt man am Samstag gleich mit sechs Neuverpflichtungen im Kader auf. Insbesondere auf der Aussenposition konnten mit Alina Guerra, amtierende U20- respektive U19-Schweizermeisterin im Hallen- und Beachvolleyball, und Leonie Flühmann, zuletzt beim NLA-Team Volley Düdingen unter Vertrag, zwei vielseitige und technisch starke Spielerinnen verpflichtet werden.
Gestiegene Ambitionen
Ging es in der letztjährigen ersten Saison auf zweithöchster nationaler Ebene insbesondere darum, Erfahrungen zu sammeln und den Ligaerhalt zu sichern, sind die Ambitionen für diese Spielzeit gestiegen. «Unser Ziel nach der Qualifikation ist eine Rangierung im Mittelfeld, also im Bereich von Rang fünf und sechs. Vom Stress der Playouts will ich diese Saison verschont bleiben», so Tomasetti, der als ehemaliger NLA-Spieler seit fünf Jahren das Herren-1-Team von Oberdiessbach verstärkt. Als bevorstehende Saisonhöhepunkte nennt der gebürtige Tessiner einerseits das Auswärtsspiel in seiner Heimatstadt Bellinzona sowie das Derby gegen den starken Kantonsrivalen aus Köniz, den man vergangene Saison auswärts in fünf Sätzen bezwingen konnte. Grundsätzlich sei aber jedes Heimspiel jeweils ein Highlight. Die mit Abstand kleinste Halle aller zwölf NLB-Teams stellt die Gästeteams aufgrund der geringen Deckenhöhe und der engen Platzverhältnisse immer wieder vor Probleme. Nicht immer gelang es letzte Saison jedoch, diesen Heimvorteil auch zu nutzen. So prognostiziert Tomasetti denn auch für diese Spielzeit: «Wir können auswärts gegen den Tabellenführer gewinnen und zuhause gegen den Letzten verlieren.» Auf die Saison vorbereitet haben sich die Oberdiessbacher Damen unter anderem mit dem traditionellen Trainingsweekend vor Saisonstart. Dabei standen nicht in erster Linie Technik und Taktik, sondern Teambuilding im Vordergrund. Die Integration neuer Spielerinnen sei in einem Team, das vom Zusammenhalt lebe, besonders wichtig.
Teamspirit als Erfolgsrezept
Einen Zusammenhalt wie in diesem Team habe er noch selten gesehen, sagt Tomasetti. Das soll sich auch auf dem Feld zeigen. Als aufopferndes Kollektiv wolle man den Gegnerinnen in der Feldverteidigung das Punkten erschweren. Die Defensive sei, neben der Service-Annahme, die Stärke seiner Mannschaft, die dafür in der Infrastruktur gegenüber den Top-Teams einiges einzubüssen hat. Aufgrund der Hallenverfügbarkeiten sowie des Arbeitspensums vieler Spielerinnen sei es nicht möglich, wöchentlich mehr als zwei Teamtrainings durchzuführen. Das Krafttraining wird individuell absolviert, auf spezifische Videoanalysen wird grösstenteils verzichtet. Schliesslich sei er Trainer eines Amateurteams, erklärt Jeremy Tomasetti. Stattdessen fordert er seine Spielerinnen zum Mitdenken auf: «Sie selbst sollen das Spiel verstehen, sich für die schlauste Variante entscheiden und lernen, aus schwierigen Spielsituationen herauszufinden.» So würden die Spielerinnen vielseitig ausgebildet und als Einzelspielerinnen in einem eingeschworenen Kollektiv wachsen.
Eine erste Bewährungsprobe steht diesem Kollektiv am kommenden Samstag in Genf sowie am Sonntag in Luzern bevor, ehe es sich am 11. Oktober erstmals in der Heimhalle beweisen darf.