Margrit Wymann von der Alpsennerei Rindergrat mit ihrer schön geschmückten Herde auf dem Weg nach Sumiswald. / Bild: Ulrich Steiner (uss)
Sumiswald / Wasen: Rund 900 Sömmerungstiere von einem Dutzend Hirtschaften kehrten wohlgenährt und schön bekränzt ins Tal zurück. Der Anlass zieht Gäste von weit her an.
Seit 25 Jahren werden die traditionellen Alpabfahrten der Sömmerungstiere in der Gemeinde Sumiswald touristisch beworben. Neuerdings ist ein Organisationskomitee unter dem Präsidium von Peter Gygax für den Brauchtumsanlass zuständig. Um die regionale Bedeutung zu unterstreichen, findet die Veranstaltung jetzt unter dem Slogan «Emmentaler Alpabfahrt Sumiswald-Wasen» statt. Wurden auf den futterwüchsigen Weiden des Napfberglandes bis vor zwei Jahren ausschliesslich Rinder gesömmert, so werden jetzt auf dem Rindergrat auch Milchkühe gealpt. Als Premiere marschierten dieses Jahr erstmals die 70 Ziegen vom Geissenhof Kleinegg-Nussbaum offiziell mit. Sie verbrachten den Sommer auf dem oberen Sattel in der Kurzenei.
Besucher-Rekord
Das prächtige Herbstwetter und der gute Ruf bescherte dem diesjährigen Anlass einen Rekord-Besucheraufmarsch. Die Zuschauerinnen und Zuschauer aus aller Welt säumten in den beiden Dörfern dichtgedrängt die Marschroute und applaudierten den vorbeiziehenden, herausgeputzten und aufwändig geschmückten Herden und ihren Betreuern. Mit leuchtenden Augen im Publikum war beispielsweise Madelaine Lagoutte aus dem französischen Burgund. Die Rentnerin kommt seit 20 Jahren an die Alpabfahrt nach Sumiswald. Der traditionelle Anlass bringt den Hirtenfamilien Wertschätzung für ihre harte Arbeit entgegen und bietet dem Publikum ein unvergessliches Erlebnis mit authentischem Brauchtum und folkloristischen Darbietungen. Für das leibliche Wohl sorgen die jeweiligen Dorfvereine.
Wasserprojekt realisiert
Fritz Widmer aus Heimiswil präsi-diert die Hinterarnialp-Gesellschaft. Erfreut sprach er von einem guten Alpsommer 2025. Die ruhigen Rin-der während der Alpabfahrt seien für ihn ein klares Indiz dafür, dass es den Tieren gut gehe. «Unter Mithilfe der Hirtenfamilien hat die Gesellschaft heuer ein ambitiöses Wasserprojekt vollendet. Die erneuerten Fassungen, Leitungen, Brunnstuben und 50 teilweise neuen Weidbrunnen sorgen künftig für eine bessere Wasserversorgung und kürzere Wege zu den Tränkestellen», freut sich Fritz Widmer. Nach der Übergabe der Rinder an ihre Besitzer wurden die Hirtenfamilien und ihr Hilfspersonal zu einem wohlverdienten Mittagessen eingeladen.