Ausser Fokus Konolfingen können alle Parteien mit Bisherigen antreten

Ausser Fokus Konolfingen können alle Parteien mit Bisherigen antreten
Wer wird künftig im Sitzungszimmer des Gemeinderats Platz nehmen? Entscheiden wird sich dies an den Wahlen vom 28. September. / Bild: zvg
Konolfingen: An den Gemeinderatswahlen treten vier Bisherige wieder an. Fast alle Parteien buhlen um die Sitze, die frei werden. Auch Fokus Konolfingen will den Sprung schaffen.

In Konolfingen wird am 28. September der Gemeinderat gewählt. Sechs Sitze sind zu vergeben. Bereits gewählt ist seit Ende Juni der neue Gemeindepräsident. Jonas Rohrer (SVP) setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Simon Buri (GLP) durch. Er wird das Amt Anfang 2026 von Heinz Suter (Fokus Konolfingen) übernehmen.Dieser war bereits im ersten Wahlgang aus dem Rennen geschieden.

Damit wird Jonas Rohrers Sitz als Gemeinderat frei; ebenso derjenige von Jasmin Brülhart (GLP), die nicht mehr zur Wahl antritt. Die übrigen Gemeinderatsmitglieder Simon Buri (GLP), Renate Gerber (SP), David Hofer (SVP) und Bruno Maurer (EVP/parteilos) kandidieren erneut. Es stellt sich also vor allem die Frage, ob die GLP ihren zweiten Sitz verteidigen kann. Und ob Fokus Konolfingen – auch ohne den Gemeindepräsidenten zu stellen – den Sprung in die Exekutive schafft.


Fokus: Aeschlimann kandidiert wieder

Gelingen soll Fokus Konolfingen den Einzug in den Gemeinderat in erster Linie mit Kandidatin Barbara Aeschlimann. Sie steht ganz vorne auf der Viererliste der Partei – und sie war bereits Gemeinderätin. Vor vier Jahren wurde sie trotz vieler Einzelstimmen nicht wiedergewählt. Dies, weil Fokus Konolfingen – eine Gruppierung, die 2020 von ehemaligen BDP-Mitgliedern und Parteilosen gegründet wurde – nicht genügend Listenstimmen für einen Sitz erhielt.

«Jetzt versuchen wir es erneut», sagt Barbara Aeschlimann.» Es sei wichtig, dass Fokus Konolfingen im Gemeinderat vertreten sei, findet die Parteifavoritin. «Wir können uns unabhängig von einer Mutterpartei ganz auf die Interessen der Gemeindebevölkerung konzentrieren.»


SVP will zulegen

Ambitionen hat auch die SVP. Laut Parteipräsident Yves Müller strebt sie zwei Sitze im Gemeinderat an, zusätzlich zum Gemeindepräsidium. Diese Ziel schätze man als realistisch ein, sagt Müller. Denn: «Das deutliche Resultat bei der Wahl von Jonas Rohrer zum Gemeindepräsidenten hat gezeigt, dass die Bevölkerung der SVP vertraut.» Die Partei tritt mit einer Sechserliste an, darunter nebst dem Bisherigen David Hofer auch Müller selbst.


GLP: «Gleichgewicht ist wichtig

«Es wäre gut, wenn das Gleichgewicht im Gemeinderat bestehen bleibt», findet hingegen GLP-Gemeinderat Simon Buri. Konkret meint er damit: «Die SVP sollte bei der kommenden Wahl nicht mehr als zwei Sitze erhalten.» Für die GLP sei es das Ziel, ihre zwei Sitze zu verteidigen. Nebst ihm als Bisheriger kandidieren fünf weitere Personen auf der GLP-Liste. Gute Chancen hat laut Buri besonders Thomas Plüss. Er sei bekannt als Präsident der Ortspartei und schon lange in der Sozialkommission tätig.


SP: Option zur bürgerlichen Mehrheit

Auch die SP schliesst den Gewinn eines zweiten Sitzes nicht völlig aus. Renate Gerber, aktuelle SP-Gemeinderätin, sagt: «Wir wollen sicher den bestehenden Sitz verteidigen. Ob es allenfalls sogar für einen zweiten reicht, hängt davon ab, wie die Wahlbeteiligung ausfallen wird.» Die Liste der SP biete eine Option zur bürgerlichen Mehrheit, führt die Gemeinderätin aus.


EVP will ihren Sitz verteidigen

«Unser vorrangiges Ziel ist es, dass Bruno Maurer wieder in den Gemeinderat einzieht», sagt Parteipräsident Markus Brunner. Dies sei realistisch, meint er, «die EVP geniesst einen guten Ruf für ihre lösungsorientierte und blockunabhängige Politik.» Zudem sei die EVP gut in der Bevölkerung verankert, was die Chancen erhöhe.

11.09.2025 :: zvg