Jamiro Reber steht im Kader von HF 71 (links). Andro Kaderli spielt nun bei Leksands IF (rechts). / Bild: zvg
Eishockey: Die beiden Langnauer Talente Jamiro Reber und Andro Kaderli stehen vor ihrer dritten Saison in Schweden. Beide haben sich bis jetzt überraschend gut gehalten.
Jamiro Reber und Andro Kaderli entschlossen sich 2023 nach Jahren auf den Nachwuchsstufen der SCL Young Tigers zu einem mutigen Schritt. Sie wechselten nach Schweden in eine der weltbesten Ligen. Dort spielen sie mit einer Ausländerlizenz, was ihre Aufgabe zusätzlich erschwert.
Vollgas oder Ersatzbank
Jamiro Reber, der vor einer Woche 19-jährig geworden ist, hat sich bereits letzte Saison einen Stammplatz in der ersten Mannschaft von HV71 Jönköping erkämpft. Nun gilt es diesen noch im Juniorenalter geglückten, riesigen Schritt zu bestätigen. Kein leichtes Unterfangen, stehen doch im Kader nicht weniger 16 Stürmer. «Dementsprechend gross ist der Konkurrenzkampf», sagt Reber. «Man muss in jedem Training Vollgas geben, sonst landet man sehr schnell auf der Ersatzbank.» Der U20-Internationale will seinen Stammplatz als Mittelstürmer erfolgreich verteidigen um seinen noch bis Saisonende 2025/26 laufenden Profivertrag zu rechtfertigen. «Was danach geschieht, weiss ich wirklich nicht. Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.» Jamiro Reber hat sich auf die Saison grösstenteils individuell vorbereitet und absolvierte auch regelmässig Eistrainings im Campus der SCL Tigers. Dazu kamen Zusammenzüge und Spiele mit der U20-Nationalmannschaft, für die er Ende Jahr in den USA seine fünfte und letzte Junioren-WM bestreiten wird. Mit HV71 will er eine negative Serie beenden. Seit dem Aufstieg im Frühling 2022 wurde das Playoff immer verpasst. In den beiden letzten Saisons gelang der Ligaerhalt erst im Playout der beiden Tabellenletzten. «Jetzt wollen wir wieder ins Playoff.»
Prospectcamp statt Ferien
Für Andro Kaderli beginnt mit dieser Saison ein neuer Karriereabschnitt. Im Mai ist er 20 geworden und damit ist seine Zeit als Junior abgelaufen. Nun muss er sich im Männerhockey durchsetzen. Dies hat er sich für die kommenden Monate auch vorgenommen: «Ich habe für die Saison 2025/26 bei Leksands IF einen Einsteigervertrag erhalten», sagt Kaderli. «Jetzt will ich den nächsten Schritt zum ersten Profivertrag machen.» Den nötigen Schwung holte er sich in der zweiten Julihälfte im Prospectcamp in Davos, einem Zusammenzug von Nationalmannschaftskandidaten unter 25 Jahren. «Es war schon speziell, mit einem NHL-Goalie wie Akira Schmid auf dem Eis zu stehen. Oder von Nationalcoach Patrick Fischer in den Trainings und in einem teaminternen Spiel beobachtet zu werden. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Badeferien abzusagen.» Nun steht die schwedische Meisterschaft wieder im Vordergrund. Leksands verpasste letzte Saison das Playoff und das soll sich nun ändern. «Aber», gibt Kaderli zu bedenken, «einen Spaziergang wird es nicht geben. Wir haben ein neues Trainerteam und viele neue Spieler, die sich zuerst einmal als Mannschaft finden müssen.» In jedem der sechs Vorbereitungsspiele hat Kaderli als Powerflügel seine Chance in einer der vier Angriffslinien erhalten. «Das hat meinem Selbstvertrauen gut getan», hält er fest.