Thierry Paterlini sorgte für Kontinuität bei den SCL Tigers. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Mit dem morgigen Heimspiel gegen Ambri beginnt ein «Klassentreffen» der Schweizer Trainer in der National League: Paterlini, Cereda, Liniger, Bayer.
Lediglich vier der total 14 National League-Klubs haben einen Schweizer Headcoach verpflichtet: die SCL Tigers mit Thierry Paterlini, Ambri mit Luca Cereda, Zug mit dem aus Langnau stammenden Michael Liniger sowie Titelverteidiger und Champions League-Gewinner ZSC Lions, wo Marco Bayer die Geschicke leitet. Auch er hat einen Bezug zum Emmental, war er doch als Verteidiger, Assistenzcoach und Sportchef bei den SCL Tigers tätig. Der Zufall will es, dass die SCL Tigers und Thierry Paterlini innerhalb von fünf Tagen gegen die andern drei, ebenfalls von Schweizern gecoachten Teams antreten müssen: morgen zuhause gegen Ambri, am Samstag in Zug und am Dienstag nächster Woche erneut vor eigenem Publikum gegen die ZSC Lions.
SCL Tigers überholten Ambri
Ambri gehört zum Kreis jener Mannschaften, welche die Langnauer im Verlauf der drei Saisons unter der Führung von Sportchef Pascal Müller und Headcoach Thierry Paterlini in der Qualifikationstabelle sukzessive überholt haben. Gegen Ambri waren die SCL Tigers in der vergangenen Saison besonders erfolgreich. Erstmals in der dreijährigen Ära Paterlini gewannen sie gegen einen Ligakonkurrenten mit vier Siegen (4:1, 3:1, 4:3, 2:1) nach 60 Minuten das Maximum von zwölf Punkten. In den zwei vorangegangenen Qualifikationen waren die SCL Tigers noch einer der grössten Punktelieferanten der Leventiner gewesen: acht Spiele, acht Niederlagen, davon drei nach Verlängerung und somit drei Punkte.
Kontinuität in der Führung
Kontinuität wird im Schweizer Eishockey bei der Besetzung der Cheftrainerposten mehrheitlich nicht gross geschrieben. Doch auch hier gilt - keine Regel ohne Ausnahme. Zu den Ausnahmen gehören die SCL Tigers und Ambri. Als Thierry Paterlini im Herbst 2022 bei den Emmentalern seine erste Saison als Headcoach einer National League-Mannschaft in Angriff nahm, gab es nur einen einzigen Cheftrainer, der auch heute noch an der Bande steht: Luca Cereda bei Ambri. Wie in Langnau mit Sportchef Pascal Müller sowie den Assistenten Hirschi, Varmanen (alle 4. Saison) und Goaliecoach Rahm (3.) ist auch bei den Leventinern die sportliche Führung mit Cereda (9. Saison), René Matte (9.), Eric Landry (3.), Torhütertrainer Pauli Jaks (10.) und Sportchef Paolo Duca (9.) praktisch unverändert geblieben. Mit Erfolg. Beide Klubs sind Musterbeispiele dafür, dass man sich auch mit wirtschaftlich und sportlich beschränkten Mitteln in der obersten Spielklasse im Vergleich zu Konkurrenten mit wesentlich höheren Budgets über Jahre hinweg behaupten kann. Den SCL Tigers und Ambri am nächsten in Sachen Kontinuität kam in den drei letzten Saisons der Lausanne HC unter Geoff Ward. Der Kanadier löste Anfang November 2022 nach einem völlig missratenen Start John Fust, den Langnauer Playoffcoach von 2011, als Cheftrainer ab und führte die finanzstarken Waadtländer in den beiden letzten Saisons zum Vizemeistertitel.
Kenner aus dem Effeff
Paterlini, Cereda, Bayer und Liniger sind vier Schweizer Cheftrainer, die eine nicht zu unterschätzende Gemeinsamkeit haben; sie kennen das Schweizer Eishockey aus dem Effeff. Sie waren jahrelang erfolgreiche Spieler, Mitglieder der U16- bis hinauf zur A-Nationalmannschaft und WM-Teilnehmer, unter anderem zusammen mit dem erfolgreichen Nationaltrainer Patrick Fischer. Ihre jetzige Headcoach-Position haben sie sich Schritt für Schritt über die Juniorenligen, die verschiedenen Schweizer Nachwuchsauswahlen sowie als Assistenten von Fischer bis in die National League kontinuierlich aufgebaut.