Langlauf-Hoffnung auf gutem Weg

Langlauf-Hoffnung auf gutem Weg
Der Drill gehört auch hier dazu. Ramona Schöpfer in der Spitzensport-Rekrutenschule in Magglingen. / Bild: zvg
Langlauf: Ramona Schöpfer absolviert zurzeit die Spitzensport- Rekrutenschule in Magglingen und trainiert für die anstehende Saison. Im Winter möchte sie erstmals im Weltcup starten.

«Es ist eine unglaublich schöne, lehrreiche und strenge Zeit», fasst die Marbacherin ihre Ausbildung in der Spitzensport-RS zusammen. Bis Mitte August steht sie noch im Dienst der Schweizer Armee und will bis dahin weiterhin möglichst viel von den Trainingsbedingungen und der Infrastruktur des Bundesamts für Sport (Baspo) profitieren. «Es ist ein toller Ort zum Trainieren», schwärmt Ramona Schöpfer, «wahnsinnig anpassungsfähig, mit vielen unterschiedlichen Möglichkeiten.»


Nach der Nationalhymne ins Training

Zurzeit trainiert die 20-jährige in Magglingen täglich zweimal. «Wir stehen immer morgens um sieben Uhr auf dem Platz.» In den Tag starten die Spitzensport-Rekruten jeweils mit dem Singen der Nationalhymne. Anschliessend wird beim Frühstück Energie für die anstehenden Trainingseinheiten getankt. Ramona Schöpfer schätzt den Tagesablauf der Spitzensport-RS: «Die Wochen sind sehr strukturiert. Dennoch haben wir ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm. Es gibt Intervall-, Kraft- und Ausdauereinheiten.» Jeweils eine Einheit vor dem Mittag und eine vor dem Abendessen. Nebst der jungen Marbacherin besteht die Langlaufgruppe aus sechs weiteren Rekruten. Ab und zu trainiere aber auch die Biathlon-Fraktion mit ihnen, erzählt Schöpfer. Während tagsüber innerhalb der einzelnen Sportarten trainiert wird, gibt es für die Athleten spätestens am Abend Zeit für einen übergreifenden Austausch untereinander. «Wir sprechen über alles Mögliche. Vor allem Gespräche über mentale Themen waren bisher sehr hilfreich. Man probiert Dinge, die anderen Sportlern und Sportlerinnen geholfen haben, selbst aus», erzählt Ramona Schöpfer.


Mentale Gesundheit ist wichtig

Die mentalen Aspekte des Spitzensports wurden aber nicht nur im gegenseitigen Austausch angesprochen. Nach den ersten drei Wochen militärischer Grundausbildung standen anschliessend fünf Wochen lang verschiedene Kurse und Workshops auf dem Programm. «Wir erhielten in dieser Zeit Inputs zu mentalen Aspekten, der Regeneration, dem Umgang mit Medien oder auch wie wir mit Social Media umgehen sollten und davon profitieren können.» 

Nach der RS will sich die 20-jährige einige Tage zum Runterfahren gönnen. Wenn sie einmal frei hat, geniesst sie die Zeit gerne für sich oder unternimmt etwas mit ihrer Schwester oder Kolleginnen. «Ich bin dann gerne in der Natur und geniesse die Ruhe.» Anschliessend geht es aber direkt Schlag auf Schlag mit diversen Zusammenzügen und Trainingslagern weiter. Das Trainingspensum bleibe auch nach der RS ähnlich. Anfang Dezember startet für Ramona Schöpfer die Wettkampfsaison.


Grosse Vorfreude auf Trondheim

Worauf die Vorfreude am grössten ist, ist klar: «Dieses Jahr findet die U23 Weltmeisterschaft in Trondheim statt.» Auf diesen Grossanlass arbeitet die Langläuferin intensiv hin. Ein weiteres konkretes Ziel von Ramona Schöpfer ist es, diesen Winter erstmals im Weltcup zu starten. «Um am Heimweltcup in Davos oder im Goms starten zu können, braucht es in den Europacuprennen gute Leistungen», erklärt sie. Dennoch will sich Ramona Schöpfer in der anstehenden Saison nicht selber unter Druck setzen: «Ich versuche wieder in jedem Rennen mein Bestes zu geben.» Letztes Jahr schien diese Taktik gut aufzugehen. Drei Schweizermeistertitel, zwei Top-20 Ränge an der U20 Weltmeisterschaft und ein erster Podestplatz im FESA Continental-Cup sprechen eine deutliche Sprache und machen Hoffnung auf die Zukunft.

24.07.2025 :: Lisa Willener (lwh)