Jodlerinnen und Jodler zeigen ihr Können

Jodlerinnen und Jodler zeigen ihr Können
Am Oberemmentalischen Jodlertreffen wird in Tracht, Mutz und Halbleinen gesungen. / Bild: Brigitte Burkhalter
Langnau: Das Oberemmentalische Jodlertreffen fand im voll besetzten Festzelt der Schwingfeste Langnau statt. Das Patronat hatte der Jodlerklub Trub inne.

Pünktlich eröffnete die Emmentalische Alphornvereinigung das Konzert der 27 anwesenden Jodlerformationen. Nach einem Willkommensgruss an die anwesenden Ehrengäste und den Dankesworten durch Beat Albisser, den Präsidenten des Patronatsklubs, wurde dem Publikum ein bunter Strauss von Liedern und Jodelmelodien dargeboten. Neben Werken namhafter, schweizweit bekannter Jodlerkomponistinnen und -komponisten kamen auch solche von lokal bekannten Personen zur Aufführung.

Die Moderatorinnen Elena Schürch und Selina Wüthrich führten in lebhafter und kompetenter Weise durch das vielseitige Programm. Jede Formation wurde von ihnen kurz porträtiert. Mit Details zu Mitgliederzahl, Motto und Entstehungsgeschichte schmückten die zwei ihre Ausführungen aus.


Junge Gesichter und frische Stimmen

Nebst den gängigen Themen der Jodellieder, wie Älplerleben und Heimat in den Bergen, wurden auch besinnliche Begebenheiten und Lebensweisheiten besungen. Zum Ende des ersten Konzertblocks gab der Kinder-Jodlerchor Turmjutzer vo hie u dert unter der Leitung von Daniela Fankhauser eine Kostprobe der Nachwuchsarbeit zum Besten und wurde prompt mit Applaus zu einer Zugabe aufgefordert.

Nach einer halbstündigen Pause, während der die Gäste ihr Glück mit Tombolalosen versuchen konnten, stellte sich die Alphornvereinigung zu einer weiteren Darbietung auf. Mit mächtiger Klangfülle zogen die Alphornspielerinnen und -spieler das Publikum in ihren Bann. Die zweite Jungformation, der Jugendjodlerchor Langnau, welcher zur Musikschule Emmental gehört, überzeugte mit zwei sauber vorgetragenen Jodelliedern. Es fällt auf, dass in vielen Formationen der Nachwuchs gut Fuss gefasst hat. Es waren viele junge Gesichter zu sehen und frische Stimmen zu hören. So auch das Duett von Nina und Selina mit dem Lied «Zrugg zu de Wurzle», komponiert und getextet von Hanspeter Wüthrich aus den Reihen des Jodlerklubs Trub. Die zwei Frauen mit den glockenhellen Stimmen wurden von den Jodelnden auf feinfühlige Weise begleitet. Das Lied wurde anlässlich des Winterkonzerts 2025 in Trub uraufgeführt und hat Ohrwurm-Potenzial.


Hunderte gemeinsam

Nach den Vorträgen der einzelnen Formationen, welche den hohen Standard der Jodlerszene im Oberemmental einmal mehr zur Geltung brachten, riefen die Moderatorinnen alle Jodlerinnen und Jodler zum Gesamtchor auf. Ein schier endloser Zug von Leuten in Tracht, Mutz und Halbleinen setzte sich in Richtung Bühne in Bewegung. Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten, übernahm der Dirigent des Jodlerklubs Trub, Hans Jutzi, das Zepter. Der Vortrag der bekannten Lieder «Wenns im Ustig z´Alpe geit» von Adolf Stähli und «Es schöns Daheim» von Ueli Moor, gesungen von mehreren hundert Stimmen, die gemeinsam erklangen, war ein einmaliges Erlebnis, welches das Publikum noch einmal zu frenetischem Applaus veranlasste. Ein spontaner Jutz, während dessen die Jodlerinnen und Jodler die Bühne verliessen, rundete den Abend ab. Umrahmt wurde der Anlass vom Schwyzerörgeli-Quartett Zaugg aus Trubschachen zur Eröffnung, und nach dem Konzert von der Formation Ländler.ch zu Tanz und Unterhaltung.

17.07.2025 :: Christian Habegger (chl)