Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschule lächeln stolz in die Kamera. / Bild: zvg
Schüpfheim: Im Berufsbildungszentrum konnten 79 frisch gebackene Landwirtinnen und Landwirte ihr Diplom feiern. Sie verfolgen mit ihrer Ausbildung unterschiedliche Ziele.
Elegant im Abendkleid, mit Flechtfrisuren zu einer Tracht, im schlichten weissen Hemd und Hosenträgern, im Chüjerchutteli oder barfuss mit Strohhut; die strahlenden Absolventinnen und Absolventen hatten sich, jede und jeder auf eine persönliche Art und Weise, festlich zurechtgemacht. Zusammen mit ihnen waren über 300 Personen für die Diplomfeier angereist. Bis auf den letzten Platz war der grosse Saal des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung (BBZN) gefüllt. Unter den Anwesenden befanden sich Eltern und Angehörige, Lehrpersonen und Vertretende der Lehrbetriebe, aber auch Repräsentanten aus der Politik. Durch die Diplomfeier führte zum letzten Mal Ruedi Tschachtli, abtretender Prorektor.
Weshalb diese Ausbildung gewählt?
«Ich habe Freude an der Natur und arbeite gerne mit Tieren, aber auch mit Maschinen», erklärte eine frisch diplomierte Landwirtin auf die Frage, weshalb sie diese Ausbildung gewählt habe. «Ja, ganz klar würde ich diese Ausbildung wieder machen, auch wenn ich viel lernen musste», bekräftigte ihr Klassenkollege. «Was wir lernten war sehr interessant und vielseitig. So abwechslungsreich, wie es auch der Beruf als Landwirtin ist», ergänzte eine junge Frau.
Während der dreijährigen Ausbildung arbeiteten die Lernenden jeweils während zweier Wochen durchgehend, danach konnten sie drei Freitage beziehen. Während der ersten beiden Lehrjahre besuchten sie zudem einen Tag pro Woche die Schule, im dritten Lehrjahr dauerte die Schulpräsenz durchgehend von Ende Oktober bis in den März. Üblicherweise wechselten sie zudem jährlich den Lehrbetrieb, um einen möglichst breiten Einblick ins Landwirtschaftsgewerbe zu erhalten.
Verschiedene Ziele
Nicht alle Diplomierten verfolgten mit ihrer Ausbildung dasselbe Ziel. So erklärte ein junger Mann, der zuvor bereits eine Ausbildung zum Forstwart erfolgreich absolviert hatte, dass er mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis nun die Möglichkeit habe einen Bauernbetrieb zu erwerben. Sein Traum sei es, diesen für die Selbstversorgung zu bewirtschaften. «Mein Ziel ist es, in einigen Jahren den elterlichen Hof zu übernehmen. Bis dahin werde ich mich in einem Lohnunternehmen anstellen lassen», erklärte ein anderer. Und eine junge Frau plant nun zuerst ein Praktikum bei einem Grosstierarzt zu absolvieren. «Danach möchte ich die Berufsmatura anschliessen, um entweder Tiermedizin oder Agronomie zu studieren.» Unter den 79 Diplomierten befanden sich 22 Absolventinnen und Absolventen der dreijährigen formalisierten Nachholbildung Landwirtin für Erwachsene. Zum vierten Mal konnten zudem sechs Lernende der Zentralschweizer Bioklasse ihr Diplom als Landwirt mit dem Schwerpunkt Biolandbau entgegennehmen. Weiter wurden in einer zweiten Feier am Abend 17 Personen ausgezeichnet, die erfolgreich das eidgenössische Berufsmaturitätszeugnis in der Ausrichtung Natur, Landschaft und Lebensmittel erlangt haben.
Preis für besondere Fähigkeiten
«Es können nicht alle Begabungen mit Noten gemessen werden», betonte Ruedi Tschachtli. Mit dem Goodwillpreis würden darum Fähigkeiten wie empathisches Zuhören, die Leistung eines Beitrags zur Gemeinschaft oder auch die Unterstützung anderer ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden denn auch ganz besonders gewürdigt.