Martin Hubmann (links) von der Siegerstaffel gibt dem Speaker Adrian Hofstetter Auskunft. Dahinter steht der neunfache Weltmeister Daniel Hubmann. / Bild: zvg
OL: Bei der 5er-Staffel auf der Blasenfluh waren am Sonntag viele Stars der Schweizer OL-
Szene am Start. Im Nachwuchsrennen ging der Sieg an die heimische OLG Skandia.
Am Sonntag fand im Gebiet Blasenfluh ein besonderer Orientierungslauf (OL) statt. Die 5er-Staffel ist die inoffizielle Klubmeisterschaft im Schweizer OL. Sie findet traditionellerweise im Raum Zürich statt. «Nach den OL-Schweizer-Meisterschaften im Jahr 2021 in Marbach wollten wir wieder etwas Spezielles auf die Beine stellen und hatten die Idee, die 5er-Staffel ins Emmental zu holen», sagt Laufleiter Jürg Wälchli von der OL-Gruppe Skandia mit Sitz in Langnau. Er freute sich über die vielen Anmeldungen aus der ganzen Schweiz: 118 5er-Staffeln standen am Start. Dabei mussten in jeder Staffel auch Damen, Juniorinnen oder Senioren vertreten sein. Weitere 18 3er-Staffeln nahmen an der parallel organisierten Kids-Staffel für den Nachwuchs (bis 12 Jahre) teil.
Zwei Weltmeister im Siegerteam
Um halb elf Uhr erfolgte im Wettkampfzentrum im Gebiet Wullwiidli der Massenstart. Ein Gabelungssystem über die fünf Teilstrecken hinweg stellte aber sicher, dass ein reines Hinterherlaufen nicht möglich war. Die Besten hatten dies ohnehin nicht nötig. Die OL Regio Wil aus dem Thurgau hatte mit den Brüdern Daniel und Martin Hubmann gleich zwei OL-Weltmeister in der siegreichen Staffel, ergänzt durch Joschi Schmid, der auch im Nationalkader läuft, und Lisa Hubmann, die früher im Juniorinnennationalkader war, und die vierzehnjährige Svenja Feurer. Dass zwei Brüder und eine Cousine (Lisa) zusammen liefen, ist typisch für den Familiensport Orientierungslauf. Der Hintergrund ist, dass an einem OL in aller Regel zur selben Zeit unterschiedliche Strecken angeboten werden, die sich für Kinder, Eltern und Grosseltern in unterschiedlichen Stärkeklassen eignen. Martin und Daniel Hubmann nehmen beide nächste Woche an den OL-Weltmeisterschaften in Finnland teil. Sie gaben am Sonntag Gas und waren auf ihrer Teilstrecke jeweils die Schnellsten. «Sich vorbereiten auf die WM heisst auch zu trainieren. Darum nahm ich gerne die Gelegenheit der 5er-Staffel wahr», kommentierte Daniel Hubmann. Ebenfalls am Start standen die Nationalkadermitglieder Paula Gross, Matthias Kyburz, der kürzlich als Marathonläufer für Furore gesorgt hat, Fabian Aebersold und Martina Ruch, die in Eggiwil aufgewachsen ist. Ruch lief dabei in derselben Staffel wie ihre Mutter Ruth Ruch. Martinas Bruder Remo Ruch ist Cheftrainer des OL-Elitekaders und wird in Finnland den bestmöglichen Rahmen für erneute Schweizer Spitzenleistungen bereitstellen. In der Staffel mit Weltmeister Matthias Kyburz lief auch OL-Legende Simone Niggli mit, die 23fache OL-Weltmeisterin aus Münsingen. Die inzwischen 46-jährige trainiert nach wie vor täglich und wurde im vergangenen Jahr auch Seniorenweltmeisterin bei den über 45-Jährigen. Als fünfköpfige Familie am Start stand ebenso die Bauernfamilie David Rentsch und Barbara Egger Rentsch. Sie stellten die Wiese für das Wettkampfzentrum zur Verfügung.
Heimsieg in der Kids-Staffel
Aus regionaler Sicht sehr erfreulich war der Sieg von Nico Gerber-Wong, Elea Scheidegger und Lars Oswald an der Kids-Staffel. Sie sind alle in der OL-Gruppe Skandia und trainieren regelmässig mit Karte und Kompass, unter anderem am J+S-Kurs, der jeweils am Donnerstagabend rund um Langnau angeboten wird. Nico Gerber-Wongs Mutter Susanne Gerber, die Präsidentin der OLG, und Lars Oswalds Vater Christian Oswald waren zwei der rund 70 Helferinnen und Helfer, die am Samstag und am Sonntag im Bereich Parkplatz, Infrastruktur, Wettkampfablauf, elektronische Auswertung und Festwirtschaft im Einsatz standen. Laufleiter Jürg Wälchli zog am Sonntagabend ein sehr positives Fazit: «Wir haben sehr viele gute und schöne Rückmeldungen der Teilnehmenden.»