Der bisherige Besitzer Markus Wisler (Mitte) übergibt an seine Nachfolger Ben Schmid (links) und Jürg Meister (rechts). / Bild: Remo Reist (rrz)
Zollbrück: Küsus Kaffeemaschinen geht Anfang Juli in neue Hände über. Zwei Mitarbeiter übernehmen das Geschäft von Markus Wisler, der nach 24 Jahren kürzertreten will.
Seit vier Jahrzehnten arbeitet Markus Wisler im Kaffee-Business. Nach seiner Weiterbildung zum Elektroniker führte er an Kaffeemaschinen im Gastrobereich Servicearbeiten durch – mit Piketteinsätzen rund um die Uhr. «Darum entschied ich mich zu Beginn des Jahrtausends, mein eigenes Geschäft zu eröffnen», erklärt der gelernte Automechaniker. Es habe in der Region nichts Vergleichbares gegeben, in grösseren Schweizer Städten vielleicht zwei bis drei ähnliche Firmen.
«Kaffeevollautomaten waren vor 24 Jahren teurer als heute», erinnert er sich. Es habe vorwiegend Maschinen von Schweizer Herstellern oder aus Europa gegeben. In der Welt der Siebträgermaschinen habe die Barista-Bewegung seither einiges verändert. «Für viele wurde Kaffee zu einem Hobby, mit allen technischen Innovationen.»
Zwei Nachfolger
Einer der neuen Besitzer, Jürg Meister, arbeitet seit 22 Jahren im Geschäft. Der gelernte Bäcker-Konditor lernte Wisler an einer Töff-Ausstellung kennen, auch die Musik verband die beiden sofort. «Dass Markus just dann einen Mechaniker suchte, als ich mich beruflich neu orientierte, war purer Zufall», erzählt er. Wisler habe sich fast wie ein Lehrmeister um ihn gekümmert und sich viel Zeit für ihn genommen. Herausfordernd sei für ihn anfänglich die Kundenbedienung gewesen, verrät Meister. Ben Schmid, sein zukünftiger Geschäftspartner, ist wie Wisler gelernter Automechaniker, er kam vor knapp vier Jahren in den Betrieb. Damals habe er eine Veränderung gesucht und seine Frau darauf angesprochen. «Sie öffnete eine Whatsapp-Statusmeldung mit dem Stellenangebot, legte mir das Handy auf den Tisch und sagte, dies könnte meine Chance sein.»
Glückliche Konstellation
In den ersten Monaten bei Küsus Kaffeemaschinen habe er alles Neue aufgesogen wie ein Schwamm. «Kaffee hat mich in all seinen Facetten in den Bann gezogen», schwärmt Schmid. «Jürg ist gerne im Backoffice, ich mag den Kundenkontakt», erzählt er. Die beiden 46-jährigen Familienväter sagen, sie würden sich ideal ergänzen. Meister ergänzt: «Alleine hätte ich den Laden nicht übernommen. Diese Konstellation ist ein Glücksfall und unsere Familien stehen voll hinter uns.» Trotz den Herausforderungen durch grosse Ladenketten und den Onlinehandel seien sie überzeugt, dass auch kleine Fachgeschäfte in Randregionen eine Zukunft hätten. Für Markus Wisler endet die Ära noch nicht. «Die beiden werden mich weiterbeschäftigen. Auch der Firmenname Küsus Kaffeemaschinen bleibt bestehen und für die Kundschaft ändert sich nichts.»