Trotz Parkplatzbewirtschaftung drei Stunden gratis parkieren

Trotz Parkplatzbewirtschaftung drei Stunden gratis parkieren
Ab Mitte 2026 will die Gemeinde Schüpfheim die Parkplätze bewirtschaften. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Schüpfheim: Künftig sollen die öffentlichen Parkplätze bewirtschaftet werden. Geplant ist, das Langzeitparkieren einzuschränken und den Unterhalt verursachergerecht zu finanzieren.

In den Gemeinden Flühli oder auch Escholzmatt-Marbach werden die öffentlichen Parkplätze seit längerem bewirtschaftet. Nicht so in Schüpfheim. Aber das soll sich ändern. So schickte der Gemeinderat letzten Oktober einen Reglementsentwurf in die Vernehmlassung. Mit der Parkplatzbewirtschaftung sollen das Dauerparkieren von Nichtortsansässigen und das Langzeitparkieren im Dorfkern eingeschränkt werden. Gleichzeitig soll der Unterhalt der Parkplätze verursachergerecht finanziert werden. Wie der Gemeindepräsident Hans-peter Staub an einem Informationsanlass Anfang der Woche mitteilte, seien über 30 Rückmeldungen eingegangen. «Die Auswertung hat ergeben», so Staub, «dass über 80 Prozent der Teilnehmenden die Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze in Schüpfheim befürwortet.» Die geplante Parkplatzbewirtschaftung werde als notwendiger Schritt gesehen, jedoch habe es erhebliche Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge gegeben. Insbesondere eine klare, gerechte und verständliche Regelung werde als zentral angesehen.


Nur zwei Parkzonen

Neu seien nur noch zwei statt vier Zonen geplant, erklärte der Gemeindepräsident. Die Parkfelder entlang der Kantonsstrasse und der Schulhausstrasse würden als blaue Zone ausgeschieden. Die Parkdauer sei auf eine Stunde beschränkt. Die anderen öffentlichen Parkplätze gehörten zur öffentlichen Zone. Diese würden von Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr bewirtschaftet. «Die ersten drei Stunden gelten als Gratiszeit.» Die folgenden maximal fünf Stunden würden monetär bewirtschaftet. Nach Ablauf dieser Zeit könnten Fahrzeuge bis zum nächsten Bewirtschaftungszeitraum stehen bleiben. Bezahlt werde per App oder, falls vorhanden, am Parkautomaten - zum Preis von einem Franken pro Stunde. «Will jemand sein Fahrzeug regelmässig abstellen, kann für ausgewählte Parkplätze (Schachemättili, Trüllplatz, Pfrundmatte) eine öffentliche Bewilligung für 50 Franken pro Monat gekauft werden.» Der Gemeinderat könne zusätzlich nicht öffentliche Bewilligungen erteilen. Diese könnten durch einen begrenzten Personenkreis (wie Mitarbeitende Verwaltung und Schule) für 200 Franken pro Jahr beantragt werden. Gemäss Hanspeter Staub belaufen sich die Investitionskosten auf rund 45'000 Franken. Budgetiert werde ein jährlicher Nettoertrag von rund 17'000 Franken.


Nicht alle sind zufrieden

Er fühle sich ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, sagte ein leicht erboster Bürger in der Fragerunde. Er wohne ausserhalb der Bauzone und komme sich mit dieser Kostenlösung als Bürger zweiter Kategorie vor. Der Gemeindepräsident relativierte: «Mit drei Stunden Gratiszeit bieten wir auch für Leute ausserhalb der Bauzone einiges.» Und auf den Einwand, auswärtige Arbeitnehmer würden benachteiligt, wies Staub darauf hin, dass der Gewerbeverband sich in der Vernehmlassung zustimmend geäussert habe. An der Gemeindeversammlung vom 17. Juni kommt das Geschäft zur Abstimmung. Wird es angenommen, beginne man im Herbst mit der Detailplanung, erklärte der Gemeindepräsident. Die Einführung soll Anfang Juli 2026 erfolgen.

Keine Einsprachen gegen Deponie Ei

Die Schuttdeponie Chnubel wird per Ende Jahr geschlossen. Die Stalder Tiefbau AG Schüpfheim beabsichtigt deshalb, im Gebiet zwischen Breitebüel und Eyhof entlang der Eisenbahnlinie eine Deponie für die Ablagerung von unverschmutztem Aushub- und Ausbruchmaterial (Deponietyp A) einzurichten. Die öffentliche Auflage konnte ohne Einsprachen abgeschlossen werden, informierte Gemeinderat Florian Furrer. Auch dieses Geschäft kommt somit am 17. Juni vor die Gemeindeversammlung. «Aus Sicht des Gemeinderats ist der Bedarf nach einer Deponie dieses Typs ausgewiesen», sagte Florian Furrer. Eine Nichtrealisierung hätte bedeutend längere Transportfahrten zur Folge und würde entsprechende wirtschaftlichen Konsequenzen für die Bauherren nach sich ziehen. Für die neue Deponie sollen 6,4 Hektaren Land umgezont werden, wovon knapp 6 Hektaren Landwirtschaftszone ist. Die Laufzeit ist auf rund 15 Jahre veranschlagt.

05.06.2025 :: Daniel Schweizer (sdl)