Die Abfalleimer sollen auf das Littering-Problem aufmerksam machen. / Bild: Kathrin Schneider (skw)
Oberburg: Mit einem Aktionstag gegen Littering setzte der Gemeinderat Oberburg ein Zeichen. 60 aufgestellte Abfalleimer blockierten beliebte Treffpunkte rund um das Schulareal.
«Es soll euch ruhig stören», erklärte Franco Digirolamo, als die ersten Jugendlichen am Mittag verblüfft den gesperrten roten Platz erblickten. Der Gemeinderat mit Ressort Bildung wohnt in der Nähe des Schulhauses. Sein Weg führt täglich am Areal vorbei. Ihm falle auf, dass sich das Problem in den letzten Jahren zugespitzt habe. «Der liegengebliebene Abfall stört Anwohnerinnen und Nutzer des Areals.» Und leider erwische man die Verursachenden selten, der Abfall sei jeweils bereits dagewesen und natürlich nie selbst verschuldet. Für den Gemeinderat sei es deshalb wichtig, an diesem Aktionstag präsent zu sein, meint Digirolamo. «Wir wollen lieber mit den Menschen das Gespräch suchen, als den Platz zu sperren.» Dieser werde rege genutzt. Jugendliche, auch aus umliegenden Gemeinden, spielten Fussball oder Basketball, Familien vergnügten sich auf dem angrenzenden Spielplatz. «Es ist doch schön, wenn das Areal auch in der Freizeit genutzt wird», betonte er. Aber auch wenn in der Schule das Thema Littering oft thematisiert werde, erreiche man nicht alle Nutzerinnen und Nutzer der Schulanlage. Für den Gemeinderat Oberburg geht es beim Aktionstag darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren und auf das Problem aufmerksam zu machen. Dazu dienen die symbolisch aufgestellten Abfalleimer. Mit der Botschaft: «Hier endet der Müll und beginnt die Sauberkeit» weist ein Kleber auf die richtige Abfallentsorgung hin. Mitglieder des Gemeinderates waren auf dem Platz anwesend und erhofften sich konstruktive Gespräche mit den Jugendlichen und den Anwohnenden. Digirolamo betonte, dass der Aktionstag ein präventiver Anlass sei. «Druck oder Verbote erzeugen meistens Gegendruck», erklärte er. «Wir müssen aber klare Grenzen setzen.» Gerade der Abfallberg bei den Treffpunkten der Jugendlichen wachse stetig. Das störe und verärgere viele Leute. Die ersten Jugendlichen zogen am Samstag nach einem Blick auf die Abfalleimer ihre Konsequenzen: Sie nahmen ihren gelben Fussball und wichen auf den Rasen aus. Dort standen keine Abfalleimer.