In der Kulturmühle erklingen über die Ostertage ungewohnte Töne

In der Kulturmühle erklingen über die Ostertage ungewohnte Töne
Nicole Imhof und Micha Loosli organisieren erstmals ein Festival für alternative Musik. / Bild: zvg
Lützelflüh: Über die Ostertage wird die Kulturmühle zum Hot-Spot für alternative Musik aus der Schweiz. Erstmals findet das «Hoi Du»-Festival statt.

Das Angebot der Kulturmühle Lützelfüh ist vielfältig: Konzerte von Rock bis Volksmusik, Ausstellungen, Comedy und Begegnungsort. Am Osterwochenende findet allerdings etwas statt, das man in der Kulturmühle so noch nie gesehen, oder besser gesagt gehört hat. Ein dreitägiges Festival für alternative Musik, sprich, Indie- und Garage-Rock sowie Electronica. Musikstile, die eher in einem urbanen Umfeld verortet werden, nicht unbedingt in Lützelflüh. Eine Behauptung, der Mitorganisatorin Nicole Imhof zwar nicht widerspricht, aber: «Wir leben und arbeiten hier, warum also nicht einen Versuch wagen? Ausserdem ist diese Art von Musik auch im Emmental beim jungen Publikum sehr populär, sie fahren aber nach Bern, Thun oder gar nach Zürich, um Konzerte zu besuchen. Das ‹Hoi Du›-Festival bietet die Möglichkeit, diese Musik auch hier live zu erleben.».


Zuerst leer geschluckt

Wenn Nicole Imhof von «wir» spricht, sind damit sie und Micha Loosli gemeint. Die beiden betreiben das Tonstudio Musigstöckli und ein Plattenlabel namens Little Rebel Records. Seit 2017 leben sie in einem Nebengebäude der Kulturmühle Lützelflüh, was auch den Austragungsort des Festivals erklärt. «Die Idee dazu hatten wir schon länger», so Imhof. Brauchte es Überredungskünste, um die Betreibenden der Kulturmühle vom Projekt zu überzeugen? «Ich glaube, zuerst haben sie schon etwas leer geschluckt, als wir mit der Idee kamen. Aber das war nur der erste Moment, sie waren sehr schnell einverstanden und haben uns sogar ihre Unterstützung zugesagt.» Die Kulturmühle werde freiwillige Helferinnen und Helfer stellen, was ihnen enorm entgegenkomme. Mit ihrem dreitägigen Festival haben sich Imhof und Loosli viel vorgenommen, doch im Gespräch wird schnell klar, dass grosses Engagement und viel Herzblut dahinterstecken.


Jeden Abend ein anderer Stil

Jeder der drei Abende ist einem anderen Musikstil gewidmet. Los geht´s am Karfreitag mit Garage-Rock und den Bands The Monofones und Thee Irma & Louise. The Monofones gehören zu den Veteranen der Szene, sind bereits seit 17 Jahren unterwegs und ihre Mischung aus 60er-Jahre Garage-Rock und Punk garantiert ein dröhnendes Musikerlebnis. Thee Irma & Louise hauen in dieselbe Kerbe, sind aber noch vom Surf-Sound – nein, nicht dem von den Beach Boys, eher jenem von Dick Dale – beeinflusst.

Am Samstag ist Electronica angesagt. Das schweizerisch-japanische Duo Tim & Puma Mimi, der dunkle Sound von Electroplated aus Bern und das Amt für Populismus – einem Projekt von Micha Loosli und Nicole Imhof – werden dafür sorgen, dass die Bässe wummern.

Zu Ostersonntag werden nochmals die Gitarren ausgepackt. Der Sound von Hathors lässt Erinnerungen an den Grunge der 90er-Jahre wach werden, während die Band Wolfer auf Dringlichkeit und rohe Emotionen setzt.

DJs und DJanes runden die Anlässe ab, Türöffnung ist jeweils um 19.00 Uhr. Die Platzzahl ist beschränkt, also entweder im Netz den Vorverkauf nutzen oder zeitig antraben.

10.04.2025 :: Busche Frei (fbw)