Christian Schmid kramte in seinem immensen Mundart-Fundus. / Bild: zvg
Hasle:
Unter dem Motto «Dere wiu i de ds Gurli fiegge» war Mundartspezialist und Buchautor Christian Schmid am Nachmittag
«60-Plus» der Kirchgemeinde Hasle zu Gast. In seinen spannenden und unterhaltsamen Ausführungen ging er auf
Redensarten ein und zeigte ihre Herkunftsgeschichten auf. Aufschlussreich und witzig führte er die mehr als 70
Anwesenden durch seinen Vortrag. Dabei liess er Redewendungen wie «gib Gas», «s'isch höchschti Isebahn», «vo Pontius
zu Pilatus gah» oder «das geit uf ke Chuehut» aufleuchten und überzeugte mit Hintergrundwissen. Dass die Redewendung
«Nur die allergrössten Kälber wählen ihren Metzger selber» nicht etwa von Bertolt Brecht (wie oft behauptet wird),
sondern von Christian Wiedmer, Redaktor des «Emmentaler Wochenblatts» um 1850, stammt, freute die Zuhörenden, welche
aus der Region angereist waren. Viel zu schnell verging die Zeit und
gerne hätte man weitere Geschichten darüber gehört, was unsere Mundart ausmacht und warum wir darin so stark
beheimatet sind. Das Zvieri im Anschluss war alles andere als «Chäferfüdletroche», sodass beim geselligen
Beisammensein noch lange über die verschiedensten Redewendungen weiter diskutiert wurde.