Die Handdruckspritze ist nach 60 Jahren im Exil wieder zu Hause in Affoltern angekommen. / Bild: zvg
Affoltern: In der «Löieschüür» soll eine Erlebniswelt entstehen - eine lebende, wechselnde Ausstellung. Thema sind die Blaulicht Organisationen und ihre Geschichten.
Bei der «Füür-Schüür», wie der Name schon vermuten lässt, geht es um die Feuerwehr. Ein neues Projekt entsteht momentan in der Heimat der bekannten Schaukäserei. Konkret soll in der ehemaligen Scheune des «Löwen», welche zur Käserei gehört, eine Erlebniswelt entstehen, welche die Berner Wehr-Geschichte erzählt und zeigt. «Es wird nicht einfach nur ein Museum, sondern eine lebende, wechselnde Ausstellung», verrät Roland Ryser, Co-Präsident der Stiftung «FüürSchüür». In der 600 Quadratmeter grossen Scheune werde ein Themenpark installiert, wo die Besucher und Besucherinnen interaktiv in Berührung mit Wasser, Feuer und Rauch kämen. Die Idee dazu hatte Roland Ryser zusammen mit seinem Bruder Martin, die beide leidenschaftliche Sammler von alten Feuerwehrmaterial wie Geräten, Uniformen und Fahrzeugen sind und diese wieder aufbereiten. Am Projekt ebenfalls beteiligt, ist die Schaukäserei. Sie stellt das Gebäude zur Verfügung, ausserdem wird die Käserei das neue Projekt mit ihrer Infrastruktur wie Parkplätze und Informationsbereich unterstützen sowie administrative Aufgaben übernehmen. «Man kann künftig bei der Schaukäserei beispielsweise Touren buchen oder Tickets für die Ausstellungen kaufen», so Ryser. Für die Realisierung des Projekts und den Umbau der «Löieschüür» benötige die Stiftung rund drei Millionen Franken, führt Roland Ryser weiter aus. «Wir wurden von der GVB, der Gemeinde Affoltern und dem Feuerwehrverband Bern für dieses Vorhaben bereits im Vorprojekt finanziell unterstützt, trotzdem sind wir auf weitere Hilfe durch Spenden von Privatleuten und Firmen angewiesen.» Blaulicht als Thema Die Ausstellung wird man nicht nur temporär besuchen können, sondern ein dauerhaftes Angebot ist geplant. «Nach der Eröffnung werden wir 365 Tage im Jahr die Besucher und Besucherinnen empfangen und hoffentlich erfreuen», so Ryser. Es bleibe allerdings nicht nur beim Thema Feuerwehr, ebenso geplant seien weitere Ausstellungen der verschiedenen Blaulicht-Organisationen, wie beispielsweise der Polizei oder der Ambulanz. «Ziel ist es, jährlich oder halbjährlich die Themen zu wechseln und etwas Neues für die Gäste zu gestalten», erklärt Ryser. Ausserdem soll das Gebäude auch für andere Anlässe wie Konzerte oder Versammlungen genutzt werden können. Für die erste Ausstellung wurde eine fast hundertjährige Handdruckspritze «Nr. 3» erworben. Das spannende hierbei ist, dass diese ursprünglich in Affoltern heimisch war. In den 1960er-Jahre wurde diese verkauft und weilte bis dato in Baden im Kanton Aargau. Auch das alte dazugehörige Spritzenhaus, wo die Handdruckspritze früher eingestellt war, existiert noch. Das Haus wurde dafür extra vom alten Standort auf das Schaukäserei-Areal transportiert, damit die Spritze und «ihr» Haus gemeinsam präsentiert werden können. Finanzierung bis 2029 Wann genau die Eröffnung der neuen Erlebniswelt sein wird, ist derzeit noch nicht bestimmt. «Geplant ist, dass wir die Finanzierung bis 2029 erreichen und wenn möglich auch im selben Jahr eröffnen können. Falls wir das Geld früher zusammen haben, ist eine Eröffnung vor 2029 möglich», lautet die Prognose von Ryser. Die Organisation und Verwaltung des Projekts übernehme künftig die Stiftung «FüürSchüür», welche momentan gegründet werde. Betrieben werde das Ganze dann vom Verein «FüürSchüür», zusammen mit der Schaukäserei Affoltern.