Die Gedecke für das Eröffnungsbankett in der Brasserie sind bereit. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Langnau: Der Gastrobereich der SCL Tigers ist wirtschaftlich essenziell. Neben einem eigenen Lokal für den Club 76 gibt es eine neue Brasserie, die zu Bier und einem Dreigänger einlädt.
Im neuen Campus der SCL Tigers wird nicht nur auf Teufel komm raus trainiert. Nein, da frönt man in der Brasserie den leiblichen Genüssen; und in der Club-76-Lounge kann von den guten, alten Meisterzeiten geträumt werden. Der Club 76 ist der Business Club der SCL Tigers und mit über 70 Mitgliedern einer der bedeutendsten Sponsoren des Unternehmens. Die Mitglieder repräsentieren Firmen fast aller im Einzugsgebiet beheimateten Branchen. Mit dem Campus konnte jetzt endlich auch der lang gehegte Wunsch nach einem eigenen Club-Lokal erfüllt werden. «Unser Konzept war, diesen Raum mit Geschichten aus dem Meisterjahr 1976, mit Emotionen zu füllen. Die Lounge soll auch Treffpunkt sein, um neue Geschichte zu schreiben», erklärte der Kommunikationsprofi Nils Hertig. An der Eröffnung dabei war selbstverständlich auch der Förderer im Hintergrund, Peter Jakob. «Einige wollen das nicht mehr hören», hielt Jakob fest, «aber wir fahren Downhill im Emmental. Mit dem neuen Campus setzen wir ein positives Zeichen gegen diesen Abwärtstrend.» Dann setzte er als Erster – als Akt der Einweihung der Bar – schwungvoll seinen Namen an die Wand.
Revival des Meisterpokals
Nach ihm an der Reihe waren ehemalige Kämpen der Meistermannschaft. Diese signierten ihre an den Wänden eingelassenen Porträts. Dazu gaben sie natürlich noch die eine oder andere Anekdote aus den guten, alten Hockeyzeiten zum Besten. So erinnerte sich Res Meyer an die Meisterfeier. Nach der Pokalübergabe und einer Ehrenrunde habe eine Militärmusik aufgespielt. Dann sei in der Kabine ganz gäbig gefeiert worden, bevor man sich aufgemacht habe ins Restaurant Ilfisbrücke. Aufgetischt worden seien dort ein halbes Güggeli und Pommes Frites. «Dann ging die Post ab.» Und zwar dermassen, dass am nächsten Morgen einige den Arbeitsbeginn verpasst hätten, die Bauern direkt in den Stall gegangen seien und einige Kühe wohl gar nicht gemolken worden seien. Nach dem Schwelgen in Erinnerungen wurde der Meisterpokal von 1976 enthüllt – wenn auch nicht das Original. Dieses ist nämlich verschollen. Man vermutet, dass der Wanderpokal zuletzt bei den Luganesi gewesen sein könnte. Jedenfalls ist er nicht mehr auffindbar. Da die Tessiner aber ein Duplikat angefertigt hatten, diente dieses als Vorlage für den mit einem 3D-Drucker geschaffenen Pokal.
Viel Kupfer und Bier
Nach diesen nostalgieschwangeren Momenten ging´s über zum kulinarischen Teil der Eröffnungsfeier. Ein nobler Dreigänger empfing die Gäs-te, serviert in der neuen Brasserie. Diese wirkt grosszügig und ist offen konzipiert, mit einer weit ausladenden Bartheke. «Die Kupferelemente an der Bar und an der Decke erinnern an die Kessel in den Bierbrauereien», erklärte Pascal Schneider, Verantwortlicher der gesamten Gastronomie der SCL Tigers. Denn hier stehe das Bier im Mittelpunkt – es würden stets neue Offenbiere ausgeschenkt. Eine solche Lokalität habe bis anhin gefehlt, seien doch die Emmentaler eher dem Gersten- als dem Rebensaft zugeneigt, meinte Schneider. Das Restaurant, konzipiert für 160 Personen, biete bei Banketten Platz für gut 220 Gäste. Die Tische könnten für die Matchdauer von allen Besuchern gebucht werden, inklusive Essen und Getränke. Nach Spielende stehe die Lokalität allen offen. Selbstredend, dass auch die Brasserie ausserhalb der Spielzeiten für grosse private Feiern oder Firmenanlässe gebucht werden kann.
Wichtiges wirtschaftliches Standbein
Auch Schneider plagen die in der Gastronomie bekannten Probleme. «Nicht nur auf dem Eis, auch bei uns wird gekämpft – von Match zu Match – um genügend Personal aufbieten zu können.» Neben den 17 Festangestellten kämen 100 bis 120 Teilzeitangestellte und Aushilfspersonal zum Einsatz. Und statt wie früher sieben stünden heute noch drei Köche in der Küche – eine grosse Herausforderung für das ganze Team. Die Gastrobetriebe mit all den selbst organisierten oder gebuchten Evens seien ein wichtiges Standbein. «Alles, was wir hier erwirtschaften, geht in den Sport. Je wirtschaftlicher wir im Gastrobereich arbeiten, desto bessere Spieler kann der Sportchef verpflichten», sagte Schneider und lachte.