Obwohl der Jugendraum in Grosshöchstetten neu eingerichtet worden ist, gehen nur wenige Jugendliche dorthin. / Bild: zvg
Grosshöchstetten: Seit der renovierte Jugendraum wieder geöffnet hat, wird dieser von Kindern der 5. und 6. Klasse oft besucht – die älteren Jugendlichen bleiben ihm aber fern.
Der Jugendraum in Grosshöchstetten wurde im Februar wiedereröffnet. Die Verantwortung über den Jugendraum, die vorher beim Verein «Groase» gelegen war, wurde neu von der Kinder- und Jugendfachstelle Konolfingen (KiJu) übernommen. In einem ersten Schritt erhielt der Raum mithilfe von 13 tatkräftigen Jugendlichen aus der 5. bis 7. Klasse einen neuen Schliff. Dabei wurde nach einer Einkaufstour in der Ikea die gesamte Einrichtung erneuert und mehrere Wände mit Graffitis verziert.
Jugendliche nutzen den Raum kaum
Nun zeigt sich: Nur gerade 2,5 Pro-zent der Oberstufenschülerinnen und -schüler nutzen das Angebot. Dies geht aus einer Umfrage an der Oberstufe Grosshöchstetten zum Nachtleben im Dorf hervor. Dieses Resultat überrascht, da der Raum doch eigentlich genau den Ansprüchen der Jugendlichen entsprechen sollte. Ein Grund mehr bei Francine Berger, der Verantwortlichen des Raumes, genauer nachzufragen, woran das lie-gen könnte. Bei den Kindern der 5. und 6. Klasse hat Francine Berger ebenfalls ein hohes Interesse für das Nachmittagsangebot festgestellt. Konfrontiert mit den Resultaten der Umfrage und mit der tiefen Belegungsquote durch die Jugendlichen der Oberstufe, ist sie tatsächlich noch nicht zufrieden: «Es ist schwierig zu sagen, woran genau diese geringe Nutzungszahl der älteren Jugendlichen liegt. Dafür kann es ganz unterschiedliche Gründe geben.» Sie erklärt, dass viele Jugendliche oftmals mehr Beziehungsarbeit bräuchten, also die Betreuerinnen gut genug kennen und ihnen vertrauen können müssen, damit sie auch kommen würden.
Wünsche der Jugendlichen aufnehmen
Die Angebote, die es an den Abenden gibt, versucht die KiJu immer so abwechslungsreich wie möglich und nach den Wünschen der Jugendlichen zu gestalten, was angesichts der Ressourcen nicht immer einfach umsetzbar sei. Da Francine Berger für fünf Gemeinden gleichzeitig zuständig ist, kann der Jugendraum in Grosshöchstetten nur einmal im Monat abends geöffnet werden. Als der Jugendraum Grosshöchstetten vor Corona noch wöchentlich, immer am Freitag, geöffnet hatte, waren die Nutzungszahlen jedoch nicht besser.
Die Renovierung des Jugendraumes war aus Francines Sicht zwingend notwendig, da der Raum nicht mehr ansprechend genug gewesen sei. «Es hatte alte, kaputte Sofas, der Raum war kalt und ungemütlich. Zudem passten die Farben und Graffitis einfach nicht mehr.» Vorderhand werde es keine grossen Veränderungen bezüglich des Angebots geben, jedoch versuchten die Verantwortlichen weiterhin, die Ideen der Jugendlichen aufzunehmen und kleine Dinge zu verbessern.