Andreas und Theres Schenk im Element. Auch nach der Pensionierung dürfte ihnen nicht langweilig werden. / Bild: Pedro Neuenschwander (pnz)
Langnau: Als Hauswart hat Andreas Schenk mit seiner Crew rund 50‘000 Arbeitsstunden in die Reinigung und den Unterhalt des Oberfeld-Schulhauses investiert. Nun geht er in Pension.
Aufgewachsen als Metzgers-Sohn in Bärau, wusste Andreas Schenk schon früh, anzupacken. Sein primärer Bubentraum war, einmal als Maurer tätig zu sein. Der Zufall wollte es, dass die Lehmann Bau + Kran AG zum richtigen Zeitpunkt einen Maurer-Lehrling suchte. «Nach einigen Schnuppertagen und einem kurzen Gespräch waren die Fakten klar», hält Schenk fest. So startete er im Frühling 1976 die Maurerlehre. Nach der Ausbildung winkte ihm die Chance, weiterhin für das Unternehmen tätig zu sein. In der Folge wurde er Vorarbeiter und er konnte auch Mitarbeiter führen.
In Gedanken befasste er sich damit, eine neue Herausforderung als Hauswart anzunehmen. Er bewarb sich schliesslich um die Stelle im Schulhaus Oberfeld, wo er 2006 starten konnte. An seiner Seite stand Ehefrau Theres, die bereits seit 1998 im gleichen Amt bei der Musikschule im Schlössli am Höheweg tätig war. «Hier galt es, zehn Zimmer, Küche und Waschraum sauber zu halten», erklärt sie. Scherzend meint sie, dass sie mit dem Rückenstaubsauger musiziert und dabei die falschen Töne weggesaugt habe.
Willkommene Hilfe
Das Oberfeld-Schulhaus war um einiges grösser. Hier galt es, 25 Schul- und ein Lehrerzimmer zu pflegen. Ebenfalls dazu gehörten rund 125 Fenster, die stets sauber gehalten werden mussten. «Alleine hätte ich das Pensum nicht bewältigen können, so war ich froh, jeweils auf fünf bis sechs Aushilfskräfte zählen zu können», meint Andreas Schenk. Einige davon hielten dem emsigen Hauswart über zehn Jahre die Treue. Spannend sei jeweils der Frühlingsputz gewesen, bei dem das Haus bis unters Dach unter die Lupe genommen wurde und hochmotivierte Siebt- und Achtklässler einen Batzen verdienen konnten.
Positive Kleinigkeiten
Ein wichtiges Element war die Zusammenarbeit mit der Lehrerschaft. «Schenk war effizient, spontan und unbürokratisch», sagen die beiden Lehrerinnen Monika Stifel und Naomi Müller. So habe er ihnen zum Beispiel einen Hasenstall fürs Schulzimmer und an einem Projekttag bei nasser Witterung im Äntelipark kurzfristig schützende Zelte hingestellt, nennen sie zwei Beispiele.
Wie für viele weitere Hauswarts-Angestellte, die derzeit pensioniert werden, gilt es nun auch für das Ehepaar Schenk, den nächsten Lebensabschnitt zu geniessen. Dabei wird es ihnen nicht langweilig werden, warten doch grössere Wanderungen, Velofahrten und vier Grosskinder auf die beiden.