Lange Planung, aber dann ging es schnell

Lange Planung, aber dann ging es schnell
Die Schülerinnen und Schüler begrüssten die Gäste mit mehreren Liedern. / Bild: Max Sterchi (mss)
Bumbach: Der Gemeinderat Schangnau lud zum Tag der offenen Tür im neuen Schulhaus ein. Nach langer und beschwer­licher Planungsphase ist man mit dem Resultat nun zufrieden.

Wer ist geeigneter als Kinder, die Dorfbevölkerung zum Tag der offenen Tür in ihrem neuen Schulhaus zu begrüssen? Diese Ehre fiel den rund 90 Schülerinnen und Schülern der Schulen Schangnau am letzten Samstag auf der Bühne der Turnhalle Bumbach zu. Mit stimmig vorgetragenen Liedern von Trauffer, Polo Hofer oder Kunz hiessen sie, geleitet von Marianne Feuz, die zahlreichen Gäste willkommen. Und gar mancher Zuhörer sang den Text «S´git ke Ort uf der Wält woni lieber möcht sii» zumindest in Gedanken mit.


Es gab Stolpersteine

Wie Gemeindepräsident Beat Gerber bei seiner Begrüssung feststellte, hat der Schulhausneubau eine bewegte und lange Planungsgeschichte hinter sich. Stolpersteine wie Zuständigkeitsfragen bei den kantonalen Behörden, die Festlegung der Gewässerräume, die Teilrevision der Ortsplanung oder die Frage der Dachform waren zu überwinden. Zudem sei in den ersten Kostenschätzungen von neun Millionen Franken die Rede gewesen. «Wir wollten einen Zweckbau nach den heute geltenden Vorschriften erstellen und nicht irgendwelche Wunschvorstellungen verwirklichen», betonte Gerber. Andererseits habe man auch Wünsche der Vereine, der Lehrerschaft oder der Anwohner berücksichtigen und Lehren aus den Unwettern ziehen wollen.


Planung selber an Hand genommen

Bruno Hirschi, Präsident der Spezialkommission, hat turbulente Zeiten erlebt. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2021 seien die Fronten zwischen Gemeinderat, Planer und Kommission verhärtet gewesen. «Als neuer Präsident habe ich sehr viel hinterfragen müssen, was zu einer Rochade in der Kommission und zum Rückzug des Planungsbüros aus dem Projekt geführt hat», berichtete er. Das damalige Projekt habe von Schulkommission, Betroffenen und Erziehungsdirektion schlechte Noten erhalten und habe zudem nicht auf die Bauparzelle gepasst. So habe die neu zusammengesetzte Kommission mit der Schreinerei Feuz GmbH ein neues Projekt erarbeitet. Diesem hat die Gemeindeversammlung im Februar 2022 zugestimmt und den Baukredit von 3,5 Millionen Franken bewilligt. «Das Resultat unserer Bemühungen könnt ihr heute, nach einer lediglich einjährigen Bauzeit, besichtigen. Und, wir werden den Baukredit einhalten können», fügte Bruno Hirschi nicht ohne Stolz an.


Das Resultat lässt sich sehen

Auf einem Rundgang durch das neue Schulhaus konnten die Räume besichtigt werden. Im Erdgeschoss befinden sich der Kindergarten, ein Mehrzweckraum, Lager- und Technikräume sowie ein Aufenthaltsraum für die Lehrkräfte. Im Obergeschoss sind die beiden Klassenräume, ein Halbklassenraum, ein Raum für textiles und technisches Gestalten sowie Gruppenräume für beide Klassen untergebracht. Die Unterrichtsräume sind hell gestaltet und mit modernster Unterrichtsinfrastruktur ausgestattet. Auf dem Dach ist eine 30-Kilowatt-Solaranlage installiert. Auch Bildungsdirektorin Christine Häsler lobte die Arbeit von Kommission und Gemeinderat und betonte die Wichtigkeit von Schulhäusern als Zentrum für das gesellschaftliche Leben in einer Gemeinde.

13.06.2024 :: Max Sterchi (mss)