Nun sind sie da, die sechs neuen Varianten für die Schulraumplanung

Nun sind sie da, die sechs neuen Varianten für die Schulraumplanung
Das Schulhaus Pfarrmatte in Escholzmatt muss entweder saniert oder neu gebaut werden. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Escholzmatt-Marbach: Die neue Planungskommission Schulraumplanung legt sechs kostengünstigere Varianten ohne Kultursaal vor. Der Fokus liegt auf den Anlagen im Dorf Escholzmatt.

Zum ambitionierten Grossprojekt Neubau Pfarrmatte mit Gemeindesaal sagte das Stimmvolk von Escholzmatt-Marbach im Juni 2022 Nein. Nun präsentiert eine neue Planungskommission sechs deutlich kostengünstigere Varianten – ohne Kultursaal. Wie dem kürzlich publizierten Bericht «Schulraumplanung Escholzmatt-Marbach» zu entnehmen ist, bewegen sich die Kosten für die einzelnen Varianten zwischen neun und zwölf Millionen Franken. Begutachtet wurden im Bericht alle vier Schulanlagen der Gemeinde. Weiter wurde der bauliche Zustand aller Schulbauten eingehend analysiert. Daraus wird ersichtlich, dass bis 2035 mit Investitionskosten in der Höhe von total rund 44 Millionen Franken zu rechnen ist.


Fokus auf Escholzmatt

Bekanntlich ist das Schulhaus Pfarrmatte in Escholzmatt in einem schlechten Zustand; Klassenzimmer und Gruppenräume sind eher klein. Die Analyse zeige, dass bei den Schulanlagen in Wiggen und Marbach die Raumbedürfnisse hingegen auch künftig mit den vorhandenen Räumen abgedeckt werden könnten. Deshalb, so die Studie, liege der Fokus auf den Schulanlagen in Escholzmatt. Es gehe darum, die Reserven im Schulhaus Windbühlmatte stärker auszunutzen und den Schulraum der Pfarrmatte zu ertüchtigen beziehungsweise neu zu organisieren.

Die Kommission Schulraumplanung hat deshalb beschlossen, dass die Sanierung des Schulhauses Pfarrmatte in einer Variante aufgezeigt werden soll. Weiter soll ein Neubau des Schulhauses Pfarrmatte beim heutigen Standort sowie beim Standort Haus Silvana geprüft werden. Hingegen soll kein Neubau – weder ein Schulhaus noch eine Turnhalle – ausserhalb der bestehenden Schulareale geprüft werden. Und die Optionen Aufstockung Schulhaus Windbühlmatte sowie Abriss und Neubau Gebäude Tagesstruktur sollten nicht weiterverfolgt werden.


Die sechs Varianten in Kürze

  • Sanierung Schulhaus Pfarrmatte: Damit könnte der baulich schlechte Zustand beseitigt und das Gebäude bezüglich der Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes ertüchtigt werden.
  • Abriss Haus Silvana und Neubau Schulhaus Pfarrmatte auf dem Gelände des heutigen Hauses Silvana.
  • Abriss Haus Silvana und Neubau Schulhaus Pfarrmatte inklusive Kindergarten. Diese Variante entspricht fast der vorher aufgeführten Variante, mit dem Unterschied, dass hier der dritte Kindergarten (heue im Haus Silvana) künftig im Schulhausneubau geführt wird.
  • Neubau Schulhaus Pfarrmatte am bestehenden Standort. Der Riegel entlang des Friedhofs bleibt dabei bestehen. Darin sind der Pfarrsaal, der Mehrzweckraum sowie die Räume für das Technische Gestalten enthalten.
  • Minimalvariante Neubau Haus Silvana. Das Schulhaus Windbühlmatte soll so effizient genutzt werden, dass neben den Sekundar- und 5./6.-Klassen auch alle drei 3./4.- Klassen Platz finden. Der dritte Kindergarten wird im Neubau Pfarrmatte geführt.
  • Minimalvariante Neubau Schulhaus Pfarrmatte. Das Schulhaus Windbühlmatte wird so effizient genutzt, dass neben den Sekundar- und 5./6.-Klassen auch alle drei 3./4.- Klassen Platz finden. Der dritte Kindergarten wird in dieser Variante im Schulhaus Windbühlmatte integriert.


Altes loslassen

Eine der grössten Herausforderungen sei gewesen, das abgelehnte Projekt loszulassen und offen zu sein für das Prüfen neuer Varianten in der gesamten Breite, sagt Gemeinderat Ruedi Gerber, der als Leiter der Planungskommission amtet. «Das ist uns auch gelungen. Wir haben das wichtigste Ziel, nämlich neue Handlungsvarianten für die Weiterentwicklung der Schulinfrastruktur zu formulieren inklusive Grobkostenschätzung erreicht.» Wichtige Voraussetzung dafür sei auch der Entscheid gewesen, für die Planung Schulhausbau und Kultursaal zwei eigenständige Kommissionen einzusetzen. Dies war eine Konsequenz aus dem gescheiterten ersten Projekt. «Der Bereich Schulraum war damals weniger umstritten und kann jetzt schneller realisiert werden», so Gerber weiter. Der Bericht wird an der Gemeindeversammlung vom kommenden 24. Juni vorgestellt.

06.06.2024 :: Daniel Schweizer (sdl)