Flühli will schnelles Internet für alle

Flühli: Sowohl die Jahresrechnung als auch das Reglement zum Glasfaser-Projekt Prioris wurde von 49 Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung einstimmig gutgeheissen.

Nach Hergiswil, Romoos und Menznau hat Flühli als vierte von 18 Gemeinden im Entwicklungsgebiet Region Luzern West klar Ja gesagt zum geplanten stabilen Glasfasernetz innerhalb und ausserhalb der Bauzone. Da der Ausbau des schnellen Internets für die grossen Telekomfirmen auf dem Land keine Priorität hat, wurden die Gemeinden der Region Luzern West aktiv und lancierten vor vier Jahren die Projektidee Prioris. Damit wollten sie die Entwicklung und Attraktivität der Region fördern. In der Regionalen Glasfaser Schweiz AG haben die kooperationswilligen Gemeinden eine Partnerin als private Investorin, Netzbauerin und -betreiberin gefunden. Die Gemeinden beteiligen sich als Prioris Verbund AG an der gemeinsamen Prioris Projekt AG, die über das Nutzungs- und Vermarktungsrecht verfügt. Der Verbund übernimmt 24 Prozent des Aktienkapitals, die Glasfaser-Gesellschaft 76 Prozent.


Was Gemeinde und Nutzer leisten

Gemeindepräsidentin Hella Schnider, als Mitglied des Steuerungsausschusses eine treibende Kraft hinter dem Projekt, erläuterte, wie sich Grundeigentümer und Gemeinde solidarisch an den Kosten beteiligen. Laut Tarifordnung leisten Einfamilienhausbesit­zer eine einmalige Anschlussentschädigung von 100 Franken innerhalb und 2000 Franken ausserhalb der Bauzone. Der Anschluss ist freiwillig. Die Nutzer können ihren Telekommu­nikationsanbieter frei wählen. Wirksam wird der Reglementsbeschluss, sobald die Verträge für 60 Prozent der Nutzungseinheiten in der Gemeinde unterschrieben sind. Hella Schnider hofft, dass dies in zwei Monaten so weit ist. Die grossflächige Gemeinde übernimmt innerhalb des Gemeindeverbandes 11,13 Prozent der Kosten: Sie beteiligt sich mit 690´000 Franken (von insgesamt 6,2 Millionen), der grösste Teil in Form eines Darlehens (634´300 Franken).


Finanzen derzeit solide aufgestellt

Dank höheren Erträgen bei den Sondersteuern, tieferen Soziallasten und weiteren positiven Faktoren konnte Gemeindeammann Stefan Süess eine positive Rechnung 2023 präsentieren. Sie schliesst mit einem Plus von 1,135 Millionen Franken und somit 1,373 Millionen über dem Budget ab. Bei einem Eigenkapital von 28,8 Millionen und Fremdkapital von 4,5 Millionen bestehe ein gesundes Bilanzbild, so Süess. In nächster Zeit stehen jedoch hohe Investitionen an: Schulanlage?/?Mehrzweckgebäude, Gemeindehaus, Zusammenschluss ARA, Darlehen für das Hallenbad Sörenberg und das Regionale Wohn- und Pflegezentrum Schüpfheim.

30.05.2024 :: Ruedi Emmenegger (ers)