Die Emmentaler holen im Oberaargau acht Kränze - und Moser den Festsieg

Die Emmentaler holen im Oberaargau acht Kränze - und Moser den Festsieg
Gewannen den Kranz: Remo Hiltbrunner, Fabian Stucki, Martin Sommer, Michael Moser, Adrian Aebersold, Jonas Wüthrich, Lars Zaugg und Konrad Steffen (von links). / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Die Emmentaler zeigen am Oberaargauischen Schwingfest in Inkwil eine sehr starke Mannschaftsleistung. Michael Moser gewann in überlegener Manier.

Schweissüberströmt war das Gesicht des 19-jährigen Michael Moser, nachdem er Bernhard Kämpf im Schlussgang vor knapp 5000 Zuschauern bezwingen konnte. Die Erleichterung war dem Sieger anzumerken, der zweite Kranzfestsieg seiner Karriere somit Tatsache. «Die Freude ist riesig! Ich hatte mir das Ziel gesetzt, in dieser Saison den Kranzfestsieg aus dem Vorjahr zu bestätigen», sagte Moser nach dem Fest und ergänzte: «Dass es heute geklappt hat, freut mich sehr.»


Zweimal gegen Bernhard Kämpf

Fünfmal konnte Moser den Platz als Sieger verlassen. Einzig im ersten Gang musste er einen Gestellten hinnehmen. «Im Duell gegen Curdin Orlik fühlte ich mich noch nicht extrem gut. In der Folge kam ich immer besser in Fahrt», sagte Moser, angesprochen auf den Auftakt ins Fest. Im vierten Gang standen sich die späteren Schlussgänger ein erstes Mal gegenüber. «Ich war sehr erleichtert, dass ich Kämpf erstmals überhaupt besiegen konnte.» Dennoch kam vor dem Schlussgang etwas Nervosität auf. «Die Gewissheit, dass ich ihn schlagen kann, gab mir zwar Auftrieb. Mir war aber auch bewusst, dass er anders in den Schlussgang gehen wird», berichtete Moser. In der Tat. Das Duell war lange ausgeglichen. Nach knapp sechs Minuten griff Moser mit Innerem Haken an und beförderte seinen Gegner platt auf den Rücken. Im vierten Gang war es ein Kurz, mit dem er Kämpf bezwang. Die Schlussgangqualifikation sicherte er sich übrigens mittels Übersprung. Damit untermauerte Michael Moser einmal mehr seine Vielseitigkeit.


Nimmt er den Muni heim?

Zudem überzeugt er durch seine Abgeklärtheit. «Auch wenn ich noch jung bin, kann ich bereits auf einige Erfahrung zurückgreifen. Zudem hat mich die Spitzensportler RS sicherlich auch noch einmal weitergebracht», sagte Moser in Bezug auf seinen souveränen Auftritt. Dennoch ist der junge Landwirt noch nicht in allen Belangen Herr und Meister. Auf die Frage, ob er den Siegermuni mit nach Hause nehme, meinte Moser: «Da muss ich zuerst meinen Chef fragen». Beim Chef handelt es sich um seinen Vater Hans, mit dem er in Biglen das Bauernheimet bewirtschaftet. Neben dem Tagessieger sorgten weitere Emmentaler für Schlagzeilen. Mit fünf Siegen und einem Gestellten beendete der 22-jährige Lars Zaugg aus Aeschau das Fest im zweiten Schlussrang. Im fünften Gang legte er den Eidgenossen Florian Gnägi aufs Kreuz. Da Zaugg in den vorherigen Gängen mehrmals wichtige Viertelpunkte liegen liess, reichte es trotzdem nicht für die Schlussgangqualifikation. «Heute wäre der Schussgang sicher möglich gewesen», sagte Zaugg nach dem Fest. «Es ist natürlich schade, wenn es am Ende wegen diesen verpassten Maximalnoten nicht reicht. Dennoch bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden.»


Remo Hiltbrunner bodigte Duplan

Der Schwingklub Sumiswald konnte dank Konrad Steffen, Martin Sommer, Adrian Aebersold und Remo Hiltbrunner insgesamt vier Kränze herausschwingen. Remo Hiltbrunner bodigte im dritten Gang den Eidgenossen Steve Duplan. Im fünften Gang gegen Remo Käser schwang er gar um den Schlussgang und kam dabei in einer Aktion nahe an die Sensation. Ergänzt wurden die Emmentaler Kranzgewinner durch Fabian Stucki vom Schwingklub Zäziwil sowie dem Truber Jonas Wüthrich, der nach dem Bündner-Glarner-Kantonalem seinen ersten Kranz im Bernbiet realisierte.

12.06.2025 :: René Willener (rwh)