Die Löhne sind gestiegen

Kanton Luzern: 2022 betrug der Medianlohn der Beschäftigten in den Privatunternehmen 6400 Franken pro Monat. Zwischen Frauen und Männer bestehen nach wie vor Unterschiede.

Im Jahr 2022 betrug der Medianlohn der Beschäftigten in Luzerner Privatunternehmen des 2. und 3. Sektors 6400 Franken brutto pro Monat. Median bedeutet, dass die eine Hälfte der Löhne über diesem Wert lag, die andere Hälfte darunter. Seit der letzten Erhebung 2020 hat sich das Lohnniveau um vier Prozent erhöht. Vor allem bei den Frauen sei der mittlere Lohn angestiegen, schreibt Statistik Luzern (Lustat). Der mittlere Lohn der Männer ist ebenfalls angestiegen: um vier Prozent auf 6700 Franken. Insgesamt verdienten die Frauen 2022 im Mittel elf Prozent weniger als die Männer. Seit 2020 ist die Lohndifferenz um drei Prozent kleiner geworden. Auch in der längeren Frist seit 2008 sind die Löhne der Frauen insgesamt stärker angestiegen als diejenigen der Männer Die Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern ist in diesem Zeitraum um neun Prozentpunkte kleiner geworden.


Frauen verdienen weniger

Zu Beginn der beruflichen Karriere sind die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen relativ gering, wie Lustat ermittelt hat. Bei den unter 20-Jährigen lagen 2022 die mittleren Männerlöhne bei 4600 Franken, die mittleren Frauenlöhne bei 4500 Franken monatlich. Weil die Löhne der Männer aber über den Karriereverlauf hinweg länger anwachsen, vergrössert sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern mit zunehmendem Alter. Der Lohn der Frauen steigt im Mittel bis ungefähr vor dem 40. Altersjahr an und nimmt danach nur noch geringfügig zu. Ein möglicher Grund für die schlechtere Lohnentwicklung sind familienbedingte Einschränkungen im Beruf. «Mit einem Unterbruch der Erwerbstätigkeit oder der Reduktion auf ein Teilzeitpensum machen die Frauen oft nicht dieselben beruflichen Entwicklungsschritte wie die Männer, was sich in der Lohnentwicklung widerspiegelt», so Lustat.


Weniger Tieflöhne als anderswo

Im Branchenvergleich wies auch 2022 das Gastgewerbe den tiefsten Bruttomedianlohn im Kanton Luzern aus: 4700 Franken pro Monat. Die Angestellten in der Informations- und Kommunikationsbranche verdienten im Mittel 8200 Franken pro Monat und standen damit weiterhin an der Spitze der Bruttomedianlöhne. Der Anteil der Tieflöhne in der Luzerner Privatwirtschaft ist laut den Statistikern vergleichsweise klein. Von einer Tieflohnstelle ist im Kan-ton Luzern dann die Rede, wenn der Lohn hochgerechnet auf ein Vollzeitpensums tiefer ist als 4254 Franken. Insgesamt waren sieben Prozent Tieflohnstellen. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Mit Abstand am grössten war der Anteil der Tieflohnstellen im Gastgewerbe. Am zweithöchsten war der Anteil bei den Dienstleistungen wie Coiffeur- und Kosmetiksalons, Wäschereien und chemische Reinigungen.


Ausbildung ist wichtig

Unter den jüngeren Mitarbeitenden ist der Anteil mit einem Tieflohn höher als unter den älteren. Arbeitnehmende mit einem Bildungsabschluss auf Tertiärstufe sind – wenig überraschend – selten von Tieflöhnen betroffen. Auch Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsbildung erhalten seltener einen Tieflohn. Fehlt jedoch eine abgeschlossene Berufsbildung, ist der Tieflohnanteil deutlich höher. Hier erhält mehr als ein Fünftel einen tiefen Lohn.

25.04.2024 :: pd