Jürg Kühni Senior setzte sich zwar fürs Bild auf die Toilette, nicht aber zur Ruhe. Die Firma gehört nun Jürg Kühni Junior. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Langnau: Jürg Kühni Junior ist seit Anfang Jahr Inhaber der traditionsreichen Jürg Kühni AG. Auch unter seiner Ägide soll das Sanitär- und Spenglerunternehmen ein Familienbetrieb bleiben.
Nein, gleich alles auf den Kopf stel-len will Jürg Kühni Junior nicht. Seit drei Jahren Geschäftsführer, hat er das Sanitär- und Spenglerunternehmen Anfang dieses Jahres vollständig von seinem Vater, Jürg Kühni Senior, übernommen. Auch grosse Expansionspläne hege er nicht. «Wir sind und bleiben ein Familienunternehmen», bekräftigt der Junior, «und wir haben mit unseren 25 Mitarbeitenden die ideale Grösse, um uns im Markt zu positionieren.» Er sei sehr dankbar für diese Chance, die Langnauer Firma von seinem Vater übernehmen zu können. «Meine Eltern haben einen tollen Betrieb auf- und ausgebaut; ich habe grossen Respekt vor dieser Aufgabe.»
Ein geglückter Schnellschuss
Nach drei Generationen der Familie Lauber habe er, Jürg Kühni Senior, 1995 die Firma von Peter Lauber übernommen. Begonnen habe er mit acht Angestellten, und selbstverständlich habe auch seine Frau im Betrieb mitgearbeitet. Das Unternehmen, damals noch an der Hansenstrasse, sei sukzessive gewachsen. Mitten im Wohnquartier sei man bald einmal an die Grenzen gestossen. Mangels Expansionsmöglichkeiten habe er sich für den Neubau am
heutigen Standort an der Sägestrasse entschieden. «Das war eigentlich ein Schnellschuss», räumt der Senior ein. Und nur mit Ach und Krach habe er die Bedenken der Banken ausräumen können. Aber der Entscheid habe sich ausbezahlt. Logistisch optimal gelegen und auch werbestrategisch ideal – bei der Einfahrt nach Langnau kaum zu übersehen, meint Kühni Junior und lacht. Ein entscheidender Erfolgsfaktor, damit die Fir-ma floriert, sei ein umfassender Service. Kunden zu gewinnen sei das eine, sie bei der Stange zu halten, das sei die wahre Herausforderung. «Und darauf», sagt Kühni Senior, «haben wir immer sehr grossen Wert gelegt.»
Lernende ausbilden und behalten
Angesprochen auf den viel zitierten Arbeitskräftemangel räumt Kühni Junior ein, dass es heute schwieriger sei, gute Fachkräfte zu finden. Der beste Weg sei, neue Leute für den Beruf zu begeistern, Lernende auszubilden und diese dann auch im Betrieb halten zu können. «Wir sind nach wie vor ein Familienbetrieb, in dem ein kollegiales Verhältnis herrscht. Das kommt uns entgegen.» Der Name sei Programm, meint Kühni Junior. Sie seien ein Team – das Kühniteam, das Wasserteam. So bildeten auch künftig Sanitärinstallationen und Flachdach-Spenglerei die beiden Hauptstandbeine der Firma. «Unsere Spengler vermeiden, dass Wasser unerwünscht ins Haus gelangt, während unsere Sanitärinstallateure dafür besorgt sind, Wasser gezielt ins Haus zu führen und wieder optimal auszuleiten», schliesst Kühni Junior.
Jürg Kühni Senior legt auch nach der Geschäftsübergabe die Hände noch nicht in den Schoss. Er leitet
mit seinen 59 Jahren weiterhin die Spengler- und Flachdachabteilung.