140 Millionen gegen den Pflegenotstand

Kanton Bern: Als einer der ersten Kantone beginnt Bern diesen Sommer mit der Umsetzung der Pflegeinitiative. Mit zusätzlichem Geld soll mehr Fachpersonal rekrutiert werden können.

Im Kanton Bern sollen in den kommenden acht Jahren rund 140 Millionen Franken bereitstehen, um den Pflegenotstand zu bekämpfen. Bereits beschlossen sind erhöhte Ausbildungsbeiträge für Quereinsteigende respektive Spätberufene an Höheren Fachschulen von 20 Millionen Franken bis 2032. Geplant ist ebenfalls ein analoges Förderprogramm für Stu­dierende des Pflegestudiengangs an der Berner Fachhochschule. Ziel sei es, mit solchen Zusatzfinanzierungen zum Beispiel auch Flüchtlingen den Zugang in die Pflegeausbildung zu ermöglichen, schreiben die Kantonsbehörden in einer Mitteilung. Geförderten Personen wird für den Lebens­unterhalt ein Monatslohn von 3500 Franken zugesichert.

Im Rahmen der Pflegeinitiative werden auch die Höheren Fachschulen gefördert. Das Staatssekretariat für Bildung und Innovation hat dem Kanton Bern dafür 8,7 Millionen Franken zugesichert. Mit diesen Mitteln sind Massnahmen vor und während der Ausbildungszeit geplant.


Leute aus der Praxis einbinden

Der Kanton will «nahe am Puls der Pflegenden agieren», wie er in der Medienmitteilung verspricht. «Wir wünschen uns, dass Ideen und Vorschläge aus den Reihen der Direktbetroffenen kommen», wird Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg zitiert. Es sollen konkrete Verbesserungen für die Pflegeausbildungen auf Stufe Höhere Fachschulen und Fachhochschulen erreicht werden. Die Projektträger werden sich selbst organisieren und der kantonalen Programmleitung Projekte einreichen.


Direktionen arbeiten parallel

Beim Projekt arbeiten die Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) sowie die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) eng zusammen. Die GSI ist für Massnahmen, welche die Betriebe betreffen, zuständig. Die BKD konzentriert sich auf Massnahmen der Bildungsanbieter auf Stufe Höhere Fachschulen und Fachhochschulen. «Aufgrund der demografischen Entwicklung benötigen wir immer mehr Pflegepersonal und auch immer mehr höher ausgebildete Fachleute, um die Versorgung der bernischen Bevölkerung sicherstellen zu können», so Bildungsdirektorin Christine Häsler. Bei ihrer Direktion liegt die Gesamtverantwortung bei der Umsetzung der Pflegeinitiative im Kanton Bern.

25.04.2024 :: pd