Das Spital Wolhusen ist für die Regierung versorgungsrelevant

Das Spital Wolhusen ist für die Regierung versorgungsrelevant
Jetzt ist klar, mit welchem Leistungsangebot die Bevölkerung im Spital in Wolhusen rechnen kann. / Bild: zvg
Kanton Luzern: Die Regierung hat das Leistungsangebot des Spitals Wolhusen nachjustiert. Dieses bleibt gleich wie bisher – sehr zur Freude des Vereins Pro Spital Wolhusen.

Der Regierungsrat hat das Leistungsangebot des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) in Wolhusen aus dem Jahr 2022 angepasst. Dieses soll weiterhin 80 Betten umfassen. «Neu sollen 40 Betten für Behandlungen und Eingriffe im Rahmen der stationären Grundversorgung sowie für Gynäkologie/Geburtshilfe eingesetzt werden. 20 Betten sollen für orthopädische Eingriffe zur Verfügung stehen und 20 Betten für die Rehabilitation», hat der Regierungsrat festgelegt. Zum aktualisierten Leistungsangebot zählen unter anderem auch eine akutsomatische Grundversorgung mit einer 24-Stunden-Notfallversorgung (Notfalldienst inklusive einer Notfall-Bettenstation) sowie eine Notfallpraxis, welche rund um die Uhr mit mindestens einem Facharzt oder einer Fachärztin besetzt ist. Weiter beauftragt der Regierungsrat das LUKS, das neue Spitalgebäude möglichst flexibel zu planen und zu bauen. So könnten spätere Anpassungen aufgrund der Entwicklung für ambulante und stationäre Angebote so einfach wie möglich realisiert werden. «Zudem muss eine spätere Erweiterung um rund 20 Betten im Bedarfsfall möglich sein», fordert die Regierung. Die Inbetriebnahme des neuen Spitals in Wolhusen ist für voraussichtlich 2028 geplant.


Kosten-Nutzen-Verhältnis vertretbar

Für den Regierungsrat ist klar, dass der Standort Wolhusen versorgungsrelevant ist. Im Weiteren verhelfe das LUKS Wolhusen der Region zu einer jährlichen Wertschöpfung von rund 50 Millionen Franken, schreibt der Regierungsrat in seiner Mitteilung. Aufgrund der Schätzungen des Beratungsunternehmens Price Waterhouse Coopers Schweiz sei davon auszugehen, dass die ungedeckten Kosten für das aktualisierte Leistungsangebot in Wolhusen jährlich zwischen 8,2 und 14 Millionen Franken betragen werden. Dabei handelt es sich um Kosten, welche nicht über die ordentlichen Tarife gedeckt sind. «Der Regierungsrat erachtet diese Kosten im Verhältnis zum Nutzen als vertretbar», wie er weiter festhält. 

Gemäss der Studie verursacht der Spitalstandort Wolhusen bereits heute ungedeckte Kosten in der Höhe von etwa 8 Millionen Franken pro Jahr. Die Differenz zwischen den heutigen und künftigen ungedeckten Kosten liessen sich insbesondere durch die höheren Abschreibungen des Neubaus erklären, so der Regierungsrat.


«Umsetzung bleibt entscheidend»

Der Verein Pro Spital Wolhusen zeigt sich in seiner Stellungnahme erfreut über den Entscheid: «Die Regierung schafft Klarheit für den Bau und den Betrieb des Spitals Wolhusen.» Der Regierungsrat halte klar fest, dass der Spitalstandort Wolhusen versorgungsrelevant sei. Dem werde Rechnung getragen, indem das Leistungsangebot im bisherigen Umfang weitergeführt werde. Christine Bouvard Marty, Präsidentin des Vereins Pro Spital Wolhusen, sagt dazu: «Pro Spital Wolhusen begrüsst die Anpassungen der Regierung. Beim beschlossenen Leistungsangebot bleibt jedoch die konkrete Umsetzung entscheidend.» Wichtig sei, dass eine umfassende ambulante und stationäre Grund- und Notfallversorgung über 24 Stunden sichergestellt werde. Bei der Festlegung des Betriebskonzeptes müssten die Ärzte des Spitals Wolhusen einbezogen werden. «Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam weiterverfolgen», sagt Christine Bouvard Marty. «Pro Spital Wolhusen nimmt auch zustimmend zur Kenntnis, dass zu gegebener Zeit bei ausgewiesenem Bedarf eine Erhöhung der Bettenzahl umgesetzt werden kann.»

08.02.2024 :: pd