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Ich muss etwas gestehen...

Ich muss es einfach einmal sagen: Ich mag die Fernsehserie «Die Rosenheim Cops». Und ich kann mir vorstellen, dass jetzt der eine Leser nickt und die andere Leserin sich fragt, wie man sich das denn antun könne. Die Meinungen gehen bestimmt auseinander und spätestens jetzt wissen auch alle, dass ich nicht mehr zu den Jüngsten gehöre. Egal. Das musste einfach einmal gesagt sein. Aber weshalb mag ich die Serie? Zum einen ist sie einfach reine Unterhaltung und das Schauen entspannend. Die eigentliche Krimigeschichte darf man auf keinen Fall ernst nehmen, genauso wenig wie die polizeiliche Arbeit, die dort vorkommt. Zum anderen baut die Rahmenhandlung ganz klassisch auf Missverständnissen auf, die zu manchen Irrungen und Wirrungen führen, am Ende aber meistens gütlich aufgelöst werden. Also Happy End und die Personen, egal, wie unangenehm sie manchmal sein können, sind doch alle irgendwie menschlich liebenswert. 

Wie oft habe ich mich schon innerlich geärgert, wenn wieder der Satz fiel: «Ich kann mich doch darauf verlassen, dass Sie das nicht weitererzählen.» Man weiss ja genau, dass weder Frau Stockl noch Frau Grassegger ein Geheimnis für sich behalten können und dass das Busch­telefon nur eine Minute später heiss laufen wird. Am Schluss wissen alle, worum es geht – nur die betroffene Person nicht. Egal wie – es läuft sicher schief. Die Serie schafft es, diese Men-schlichkeiten so überspitzt darzustellen, dass immer klar ist: Das ist jetzt nicht gut. Sie wird so zu einem hellen Spiegel für das, was auch in der realen Welt – ob in Bayern oder im Emmental – nur allzu menschlich ist. Auch deshalb mag ich die Serie. Sie ist durch allen Humor hindurch immer wieder ein sanfter Hinweis: Mach es doch mit den Menschen, mit denen du zu tun hast, bitte anders. Wie kann man zum Beispiel das Buschtelefon stoppen? Indem man auflegt und schweigt.

08.02.2024 :: Claudia Haslebacher