Itz isch dr Niklous Kuehn auso z Trachsuwaud im Gfängnis ghocket. Das, wüu är am früeche Morge vom 26. Septämber 1754 imene Schürli im Hämubach dr Hans Heimbärg tötet heig. Dr damalig Landvogt vo Trachsuwaud, dr «wohledelgebohrn» Abraham Ahasverus Tscharner het dr Kuehn am «3.ten 8bris», auso am 3. Oktober, verhört, dr Landschryber het das «Criminal examen» protokolliert. So erfahrt me, dass dr Niklous Kuehn 27- oder 28-jährig isch,
u dass är «verwichen Osteren» vom Hämubach uf Oberwiu im Simmitau gange syg u dert bim Christen Horisbärger uf dr Gärbi gwärchet heig. Dr Hans Heimbärg syg ir Nachbarschaft gwohnt u är heig dä kennt. Dä isch 51-jährig gsy, verhüratet u het sächs Töchtere gha. Warum aber het dr Kuehn dä Heimbärg ermordet? «Sein des Heimbergers Frau habe jhme befohlen er solle jhren Mann verführen, daß er nicht mehr wider komme, sie wolle jhme Gelt geben, dann sie schon seith etlichen Jahren übel miteinander gelebt und nicht beyeinander geschlaffen.» Die Frou, sie heisst übrigens nid Heimberg sondern Anna Mül-ler, het ihm o versproche, si würdne de hürate u si wärd scho bau vonere ryche «Base» chönne erbe. O die eutischti Tochter, Christina, heig ihn ufgforderet, jhren Vatter zu verführen.» Die Christina isch lut em Toufrodu denn 21 gsy u die dritteutischti Tochter gsy – villech sy die eutere Schwoschte scho uszoge gsy oder ganz jung gstorbe. Item. Uf auf Fäu het dr Niklous Kuehn im Verlouf vo däm Verhör gseit, dass är dere Frou versproche heig, «jhren Mann abweg zu schaffen, daß er eine Zeitlang oder etwann ein Jahr nicht wider komme». Lut dere Ussag isch es auso nid vo Afang a si Idee gsy, dr Heimberg umzbringe. Dr Niklous Kuehn het nämlech e angere Plan gha. Är het mitem Heimberg i ds «Lucerner Gebieth» wöue fürne dert «durch die Capuciner zu tod bätten laßen»! «Ob er nichts anders im Sinn gehabt mit jhme vorzunehmen, er werde ja nicht glauben, daß die Capuciner solches zu thun Macht haben?!», het dr Landvogt lutem Protokou gseit. – «Nein gar nichts», isch d Ussag vom Niklous Kuehn, «er habe gehört sagen, daß die Capuciner solches thun können, wann mann jhnen ein Ursach darzu an Tag geben könne.» Dr Gfangnig het o zwöi Mau Bsuech vom Pfarrer David Riß vo Trachsuwaud gha. Dä het sech natürlech intressiert für das Märli vom z Todbätte. Ihm het dr Kuehn gseit, dass si Meischter, dr Horisbärger, wo mit dr Anna Müller het wöue aabandle, mit dere Idee syg cho. Äs gäb o im «Freyburgbiet» Pfaffe, «die können das Todbätten wohl». Z Letscht het dr Kuehn dr Heimbärg de angersch ume Egge brunge.