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Ein wenig Astrologie

Ist ja schon spannend. Da lesen wir in der Bibel eine Geschichte von Astrologen, die von weit her kommen, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen, «weil sie seinen Stern gesehen haben». Sterndeuter waren das (eher nicht Könige), Gelehrte einer babylonischen Geheimwissenschaft, welche dem jüdischen und christlichen Denken eigentlich zutiefst suspekt ist. Gott bestimmt unser Schicksal, nicht die Sterne. Und er lässt sich nicht in die Karten blicken. Das ist so ziemlich Konsens in der Bibel. Wie kommt da Matthäus auf die Idee, eine solche Geschichte zu erzählen? Und bringt uns dazu, dieses Fest am 6. Januar mit Sternsingern und Königskuchen zu feiern? Astrologie war im christlichen Europa lange verpönt, wenn nicht sogar verboten. Aber je mehr über die Gesetze des Universums bekannt wurde, umso populärer wurde diese Pseudowissenschaft, die auf einem veralteten Weltbild beruht. Man möchte wissen, was die Zukunft bringen wird, obschon ja eigentlich klar ist, dass die Sterne das nicht wissen können. Sie ziehen ihre berechenbaren Bahnen und kümmern sich nicht um uns. Eigentlich ist Astrologie nur ein Spiegel, der unsere Wünsche und Sehnsüchte reflektiert. Wir lesen im Horoskop das, was uns ohnehin schon beschäftigt (und bestätigt). Die Sterndeuter im Osten nahmen am Himmel ein Zeichen wahr, das ihre Sehnsucht nach einem Friedenskönig ausdrückte. Das motivierte sie zu dem langen Weg nach Bethlehem. Ohne den Stern wären sie wohl nicht gegangen. Manchmal brauchen wir ein Zeichen, damit wir unsere Wünsche und Sehnsüchte wahrnehmen. Und manchmal brauchen wir einen Leitstern, damit wir uns auf den Weg machen dorthin, wo wir schon immer sein wollten. Wenn Ihnen so ein Zeichen immer wieder begegnet und eine Bedeutung für Sie bekommt, könnte es Ihr Stern von Bethlehem sein!

05.01.2024 :: Samuel Burger