Brian Zanetti bringt alles mit, was ein guter Verteidiger braucht. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Brian Zanetti wurde innert kürzester Zeit zu einer festen Grösse in Langnaus Abwehr. Der 20-Jährige zahlt das Vertrauen und die viele Eiszeit mit guten Leistungen zurück.
«Ich bin glücklich mit meiner Entscheidung», sagt Brian Zanetti über seinen Wechsel zu den SCL Tigers. Nach zwei Jahren in den USA bei Peterborough kehrte er diesen Sommer in die Schweiz zurück. Stand ein Wechsel zurück zu seinem Jugendclub Lugano ebenfalls im Raum? «Natürlich war das eine Option», sagt der Verteidiger, «aber ich traf die Entscheidung, die ich für die beste für meine persönliche Entwicklung hielt. Und das war Langnau.»
Zanettis Plan scheint bisher aufzugehen: Bei den Tigers spielt er von Beginn an eine gute Rolle, bildete mit Vili Saarijärvi ein Verteidigungs-Duo und steht im Schnitt über 15 Minuten pro Spiel auf dem Eis. «Ich habe mir den Start hier genauso erhofft», meint Zanetti. «Meine Teamkollegen und der ganze Verein hat mich sehr schnell aufgenommen.» Aber der Tessiner, der zügig Deutsch lernt, hat auch hart dafür gearbeitet: «Ich hatte nach der langen Saison in den USA nur eine Woche Pause, bevor ich hierher kam.» Er habe aber so früh wie möglich im neuen Team sein wollen und von da an im Training sein Möglichstes getan.
Gelernt, mit Druck umzugehen
Die zwei Jahre in den USA waren für Zanetti sehr lehrreich: «Zum einen wurde ich in der Defensive ein besserer Spieler. Zum anderen habe ich gelernt, mit Druck umzugehen.» Man stehe in den USA dauernd unter Beobachtung, erklärt der Verteidiger. Zudem habe er sehr hohe Ansprüche an sich selber gestellt. Das tue er auch jetzt noch, allerdings erhalte er in Langnau das nötige Vertrauen. «Ich darf hier Fehler machen – auch wenn ich das natürlich nicht will», erklärt er.
Vor einigen Wochen fehlte Zanetti mehrere Spiele in Serie krankheitshalber. Doch mittlerweile habe er sich vollständig erholt. «Es war einfach eine Grippe.» Er habe sofort wieder spielen wollen, im Nachhinein sei er aber zu früh eingestiegen.
Wieder genesen kehrte er zurück an die Seite von Vili Saarijärvi, bis er letzte Woche plötzlich neben Claudio Cadonau spielte. «Das ist wohl primär der Verletztensituation geschuldet», meint Zanetti. Er spiele mit beiden gerne, weshalb die Linienzusammensetzung nicht entscheidend sei.
Play-In als Ziel
Mit den Tigers will Zanetti diese Saison das Play-In erreichen und persönlich an seine soliden Leistungen anknüpfen. Und langfristig? «Jeder Junge träumt davon, einmal in der NHL zu spielen», so der Verteidiger, der 2021 von den Philadelphia Flyers schon in der 4. Runde gedraftet wurde. «Darüber mache ich mir aber keine Gedanken. Ich will hier einen grossen Schritt machen und meine Leistung bringen. Dann sehen wir, was kommt.»