Streit um Sammelstelle ist beigelegt

Streit um Sammelstelle ist beigelegt
Die Glas- und Wertstoffsammelstelle bleibt in Linden beim Volg. / Bild: Markus Zahno (maz)
Linden: Für die Planung des Mehrzweckplatzes wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Dies hat das Volk beschlossen, nachdem der Gemeinderat auf die Wertstoffsammelstelle verzichtet.

Die vom Gemeinderat geplante Wertstoffsammelstelle mit unterirdischen Containern auf dem Mehrzweckplatz hat in Linden die Gemüter bewegt. Die Skilift-AG, die den Platz im Winter zum Parkieren nutzt, wehrte sich gegen die Pläne. Der Kampf gegen die Sammelstelle wurde mit einer Petition, mit Beschwerden und mit weisser Farbe geführt, mit der Gegner die Umrisse der geplanten Anlage markierten. Der Gemeinderat antwortete mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung, die zu polizeilichen Ermitt­lungen und zu 2000 Franken Busse für die malende Gegnerschaft führte. Darauf wurde der Protest an der Gemeindeversammlung im November 2022 so gross, dass sich der Gemeinderat schon vor der diesjährigen November-Gemeindeversammlung entschied, auf den Bau der Unterfluranlage zu verzichten.

So wurde letzte Woche unter Traktandum 3 nur noch darüber disku-tiert, ob für die zukünftige Planung des Mehrzweckplatzes eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden sollte. Nachdem verschiedene Rednerinnen und Redner dargelegt hatten, dass der Platz für Sportvereine, Viehschauen, das Gewerbe, parkierende Camper und anderes von Bedeutung sei, wurde der Einsatz einer Arbeitsgruppe mit 75 gegen 12 Stimmen beschlossen. Als danach aus der Mitte der Versammlung angeregt wurde, die Frage einer Abfallsammelstelle doch weiter zu prüfen, machte Gemeindepräsident Ignaz Margelisch klar, dass diese Angelegenheit für den Gemeinderat nun erledigt sei. Das heisst: Die Wertstoffe sind in Linden auch künftig beim Volg-Laden zu entsorgen.


Düstere Aussichten punkto Finanzen

Zunächst ging es an der von 99 Personen besuchten Gemeindeversammlung (rund 9 Prozent der Stimmberechtigten) aber ums Geld. Rosig ist sie nicht, die finanzielle Lage von Linden. Das Budget 2024 sieht im Gesamthaushalt ein Defizit von rund 130´000 Franken vor. Im Finanzplan 2023 bis 2028 erklärt der Gemeinderat, der «finanzielle Handlungsspielraum» sei im Prognosezeitraum durchwegs negativ, der Konsum der Gemeinde könne «nicht mehr durch die regelmässigen Einnahmen gedeckt» werden. Trotz diesen von Gemeinderat Benedikt Huber in aller Kürze präsentierten düsteren Aussichten sahen die Anwesenden kaum Diskussionsbedarf; nur zur Spezialfinanzierung Abfallentsorgung wollte ein Bürger Näheres wissen. Nachdem dessen Frage mit dem Schwinden der Reserven in dieser Sparte beantwortet worden war, wurde das Budget für 2024 ohne Gegenstimme genehmigt. Die Steueranlage bleibt bei 1,9 Einheiten, die Liegenschaftssteuer bei 1,2 Promille.


Neuer Gemeinderat, neuer Vize

Auch die Neuwahl eines Gemeinderatmitgliedes war schnell erledigt. Gewählt wurde – ohne Abstimmung, aber mit Applaus – der 48-jährige Urs Bühler. Der gelernte Forstwart und Unihockey-Enthusiast erklärte, er habe bisher eher selten an Gemeindeversammlungen teilgenommen, sei jetzt aber gerne bereit, mitzuhelfen. Bühler tritt die Nachfolge von Thomas Ramseier an, der von Gemeindepräsident Ignaz Margelisch mit den Worten verabschiedet wurde, dass es mit ihm etliche «positive und negative Auseinandersetzungen» gegeben habe.

Etwas unerwartet gab die Vizepräsidenten-Neuwahl zu reden, die nach dem Rücktritt von Heidi Aeschlimann nötig geworden war. Aus der Mitte der Versammlung wurde nämlich zusätzlich zu Gemeinderat Reto Moser auch Gemeinderat Markus Steiner vorgeschlagen, der aber sogleich erklärte, dass er die Wahl nicht annehmen würde. Dennoch entspann sich eine längere Diskussion darüber, ob man Steiner nicht dennoch wählen könne. Amtszwang bestehe in Linden nur für die Wahl in den Gemeinderat, wurde nach einigem Hin und Her festgestellt, und so heisst der neue Vizepräsident doch wie vorgeschlagen Reto Moser.

07.12.2023 :: Rudolf Burger (bur)