Das intensive Blau von Alfred Dam trifft auf das Licht und Schattenspiel von Tinu Glauser. / Bild: zvg
Oberdiessbach: Nicht Sichtbares sichtbar machen – das wollen Alfred Dam und Tinu Glauser. Die beiden Künstler zeigen ihre unterschiedlichen Werke in der Galerie Doktorhaus.
Der Maler Alfred Dam und der Fotograf Tinu Glauser haben eins gemeinsam: Sie wollen mit ihrer Kunst in andere Welten eintauchen. Beide interessieren sich für Dimensionen, die hinter dem rein Materiellen und Sichtbaren liegen. Dass diese künstlerische Auseinandersetzung zu sehr unterschiedlichen Resultaten führen kann, zeigen Dam und Glauser in einer gemeinsamen Ausstellung. Alfred Dam findet seine Darstellung anderer Dimensionen in der Malerei von Flächen und weiten Horizonten. Seine Inspiration: trockene Wüstenlandschaften. Die Werke Mudh I sind in Australien entstanden. Später hat Dam die Bildserie unter dem Namen Mudh II auf seinen Reisen nach Oman, Mumbai, Goa, Delhi und Jaipur weitergeführt. Der in Bern wohnhafte Künstler verwendet dabei ein tiefes, intensives Blau und verbindet dieses mit goldenen sowie erdig-roten Tönen. Die blaue Farbe steht bei Alfred Dam als Symbol für die unendliche Tiefe, die sich hinter dem Horizont eröffnet. Im Gegensatz zu Alfred Dam sucht Tinu Glauser die anderen Welten in der näheren Umgebung. Den in Wilderswil lebende Fotograf fasziniert das feuchte Schluchtklima der Rotache.
Ursprüngliche Flusslandschaft
Während dreier Jahre hielt Glauser Ansichten des Flusses auf seinen Bildern fest. Die Rotache, die beim Fallenstutz in der Gemeinde Oberlangenegg entspringt und bei Kiesen in die Aare mündet, hat sich über weite Strecken tief in die Nagelfluh eingegraben. Die Werke zeugen von intensiven Begegnungen des Künstlers mit der Rotache und machen das reiche Leben dieser ursprünglichen Flusslandschaft sichtbar. Viele der Fotografien spielen mit dem Gegensatz von Licht und Schatten, was sie zuweilen beinahe gemalt wirken lässt.