Gehässigkeiten und private Probleme vergiften die Stimmung an den Sitzungen des Festkomitees. / Bild: zvg
Lützelflüh: Das Theater Lützelflüh präsentiert mit «Ds Feschtkomitee» ein Feuerwerk mit Situationskomik, humorvollen Dialogen und scharfem Blick auf zwischenmenschliche Konflikte.
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe organisiert mit Enthusiasmus und Leidenschaft ein grosses Volksfest in ihrer Kleinstadt. Doch schon bei den ersten Beratungen im Säli des Gasthofs Bären wird deutlich, dass die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Meinungen der Komiteemitglieder zu Konflikten und Spannungen führen werden.
Das verspricht der Flyer zur diesjährigen Aufführung des Vereins Theater Lützelflüh unter der Regie von Franziska Senn. Sie erklärt, warum gerade dieses Stück ausgewählt wurde: Ueli Blum habe das Stück «Ten Times Table» des bekannten britischen Autors Alan Ayckbourn ins Berndeutsche übertragen. «Diese Komödie nimmt die Vereinsstrukturen aufs Korn. Im ‹Feschtkomitee› treffen wir auf typische Figuren, wie es sie unter uns halt so gibt», so Franziska Senn. «Nicht nur im Festspiel, das sie eigentlich aufführen wollen, treffen Aufwiegler und Konservative aufeinander, sondern genauso im Komitee selber. Alle wollen mit viel Elan das Beste aus dem Festspiel machen. Doch jede und jeder hat eine eigene Vorstellung davon, was dieses Beste sein soll.»
Turbulente Szenen
Bereits die erste Vereinssitzung im Bären von Bechtelswil ist geprägt von kleinen Pannen und Gehässigkeiten, die sich im Lauf der weiteren Zusammenkünfte steigern und schliesslich eskalieren. Gegensätzliche Ansichten und Vorurteile prallen aufeinander, politische Gräben reissen auf. Zudem beeinflussen persönliche Dramen und Gefühle den Verlauf der Vorbereitungen. Spass ist garantiert, auch wenn doch da und dort unweigerlich der Gedanke an heutige Polarisierungstendenzen das Vergnügen vielleicht ein bisschen zu trüben vermag.
Die elf Laienschauspielerinnen und -schauspieler sind mit Herzblut bei der Sache. Es gibt keine eigentliche Hauptrolle im Stück. Regisseurin Franziska Senn, die erstmals mit dem Theater Lützelflüh arbeitet, sagt: «Die Texte sind ziemlich gleichwertig auf alle Darsteller verteilt. Das Stück ist deshalb perfekt auf die bestehende Gruppe zugeschnitten.»
Gut durchmischtes Ensemble
«Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, das Ensemble zu verjüngen, eine gute Mischung zwischen dem langjährigen Kern und jüngeren Leuten zu bilden. Diese möchten wir jetzt mit peppigen Produktionen bei der Stange halten», erklärt Thomas Neuenschwander, Vereinspräsident, Produktionsleiter und Mitspieler in einer Person. Eine besondere Herausforderung für ihn und Franziska Senn waren für die diesjährige Produktion die Räumlichkeiten des ausgewählten Spielorts. Auf der Heubühne von Familie Bigler im Schaufelbühl musste die gesamte Theater-Infrastruktur von Grund auf aus dem Boden gestampft werden. Schon dafür verdient das Theater Lützelflüh einen grossen Publikumsaufmarsch.