Sie gewannen für Röthenbach die Gruppenmeisterschaft. / Bild: zvg
Hornussen: Die HG Röthenbach krönte die Saison mit dem Sieg am Eidgenössischen Gruppenmeisterschaftsfinal. Der Modus 6 gegen 6 Spieler sorgte für einige Überraschungen.
Für den Eidgenössischen Gruppenmeisterschaftsfinal hatten sich 36 Gruppen bei den Aktiven, zehn Gruppen bei den Nachwuchshornussern und vier Gruppen bei den Junioren qualifiziert. Diese traten nun bei heissem Herbstwetter in Schwadernau bei Biel an. Als grosser Favorit bei den Aktiven galt Höchstetten 1. Die Gruppe um Simon Erni und Stefan Studer ist am Bock kaum zu schlagen. Die Frage war: Gelingt es diesen sechs Spielern, auch im Ries einen perfekten, fehlerlosen Wettkampf abzuliefern? Denn in der Gruppenmeisterschaft stehen bloss sechs Akteuere im Ries und müssen daher eine grössere Fläche verteidigen als in der Grossformation. Das braucht nicht nur viel Können, sondern manchmal auch ein Quäntchen Glück. Im Grossen Final am Morgen wurde Höchstetten 1 seiner Favoritenrolle gerecht und distanzierte alle anderen Gruppen um 40 Punkte oder mehr.
Die Aussenseiter
Der kleine Final nach dem Mittag verlief frei nach dem Lied der Toten Hosen: «10 kleine Jägermeister». Die Sichtverhältnisse waren anspruchsvoller und sorgten dafür, dass eine um die andere Gruppe durch erhaltene Numeros ihre Ambitionen auf den Sieg begraben mussten – auch die Höchstetter. Sie sahen einen Hornuss zu spät und konnten ihn nicht abtun. Die Paarungen für den Meisterfinal boten somit ein unerwartetes Bild: Röthenbach 1, Mättenwil-Brittnau 2 sowie Wasen-Lugenbach 3 hatte wohl im Vorfeld kaum jemand auf der Rechnung im Kampf um die Bären-Trophäen.
Welche der sechs verbliebenen Gruppen meisterte die unerwartete Herausforderung am besten? Nach rund einer Stunde war die Antwort klar: Röthenbach 1 durfte sich von Richigen 1 zum Sieg gratulieren lassen. Den sechs Röthenbachern gelang während des ganzen Tages ein Steigerungslauf. Im Grossen Final lieferten sie am Morgen noch 405 Schlagpunkte ab. Im Meisterfinal mit vielen Zuschauern und nach einem langen Wettkampftag totalisierten sie 461 Schlagpunkte. Diese Leistungssteigerung wurde an der Rangverkündigung mit dem grossen Bären gewürdigt. Den mittleren Bären durfte Richigen 1 in Empfang nehmen, der kleine Bär ging zur Gruppe 1 von Bern-Beundenfeld. Der Wettkampftag in Schwadernau hat gezeigt: Im Hornussen und speziell im Gruppenmodus ist vieles unvorhersehbar.
Die jungen Wilden
Der Meistertitel bei den Junioren wurde in einem Durchgang ausgespielt. Als Siegergruppe durften sich die Red Bears vor den Ämmitaler Brätschern ausrufen lassen. Bester Einzelschläger war Fabio Schüpbach Richigen. Dieser war nicht nur mit seiner Juniorengruppe am Start, sondern auch Teil von Richigen 1. Mit Nino Schüpbach (Gerlafingen-Zielebach) war bei den Junioren ein weiterer junger Hornusser dabei, der bei den Aktiven bereits ein Leistungsträger seiner Mannschaft ist.
Der Nachwuchs
Zum Wettkampf des Nachwuchses traten zehn Gruppen an. Von diesen Gruppen konnten nur zwei ihr Ries sauber halten. Gossau/Obfelden durfte sich dank 14 Schlagpunkten mehr vor Röthenbach als Festsieger feiern lassen. Trotz eines Numeros reichte es auch den Jungs und Mädchen aus Lyssach/Burgdorf/Utzenstorf-Koppigen für die Medaille als Mannschaftsauszeichnung. Der Gruppenmeisterschaftsfinal war der letzte Eidgenössische Anlass der Hornussersaison. Das schöne Herbstwetter lud dazu ein, nach der Rangverkündigung auf das Hornusserjahr zurückzublicken, zu fachsimpeln – kurz: den geselligen Teil zu pflegen.